Familiengeheimnis in Nordschweden

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Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Im Jahr 1938 erleben wir Siv, deren Vater Gustav jedes Jahr nach Weihnachten als Holzfäller in die Wälder zieht und erst vor Ostern zurückkommt. Das Geld in der Familie ist knapp, so arbeitet Siv, nach der Schule als Haushaltshilfe, obwohl sie gerne Lehrerin werden möchte. Nach einem Arbeitsunfall von Gustav beschließen die Eltern, dass Siv als Waldköchin bei einem Holzfällertrupp arbeiten soll, da diese Arbeit besser bezahlt wird. Für Siv waren die ersten Tage im Wald eine Katastrophe und sie wäre am liebsten weggelaufen, doch nach und nach zeigte sie eine innere Stärke, so dass sie ihre Aufgabe meistern konnte.

Im Jahr 2022 treffen wir auf Eva, die PR-Beraterin eines Forstunternehmens ist. Die Presse veranstaltet einen großen Wirbel, da die Abholzung eines Waldgebietes bevorsteht und gleichzeitig eine Gruppe junger Umweltaktivisten gegen die geplante Zerstörung protestiert, soll Eva die Leute beruhigen. Wird ihr dieses gelingen? Für Eva ist es eine Reise in die Vergangenheit, denn hier hat sie ihre Kindheit bei ihren Großeltern verbracht. Sie trifft nicht nur auf einen Jugendfreund, sondern stößt auch auf ein langgehütetes Familiengeheimnis.

Der Schreibstil ist angenehm. Durch die Überschriften ist klar erkennbar, in welchem Zeitabschnitt man sich befindet. Sehr gekonnt schafft es die Autorin, die Stimmung der jeweiligen Zeit einzufangen. Besonders gut hat mir der Vergangenheitsstrang gefallen. Siv lernt bei ihrer Arbeit als Waldköchin eine Freiheit kennen, die sie zu Hause nicht erleben durfte und verliebt sich in den jungen Sámi Nila. Aber auch die Gegenwart fand ich interessant, da ich bisher wenig über die Waldwirtschaft in Schweden wusste. Beide Erzählstränge habe ich gern begleitet und mir hat es gefallen wie beide Geschichten miteinander verwoben sind.