Ich bin super positiv überrascht!

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Das Cover von „Wo die Moltebeeren leuchten“ spricht mich persönlich sehr an! Die warmen Farben, der aufwendig gestaltete Buchschnitt und das stimmungsvolle Coverbild machen sich hervorragend als Eyecatcher im Regal.

Besonders reizte mich beim Lesen die Verknüpfung von Naturroman, Zeitgeschichte und einer Familiengeschichte, die auf wahren Bezügen beruht: Die Autorin greift Elemente ihrer eigenen Familienhistorie auf, was den Inhalt noch einmal besonderer und interessanter macht. Zudem öffnet der Roman Fenster in die Arbeitswelt der nordschwedischen Holzfäller und die Kultur der Sami – ein Setting, das (soweit ich weiß) im deutschsprachigen Mainstream selten zu finden ist.

Der Roman handelt – parallel auf zwei Zeitebenen – von den Lebenssituationen von Siv und Eva. Ich finde, die beiden Charaktere wurden zeitgemäß authentisch gezeichnet, besonders Eva wirkt auf mich sehr realitätsnah.

Lagerlöf schreibt ruhig, atmosphärisch und bildstark; die Natur wird beinahe zu einer eigenen Figur, was ich als sehr gelungen empfinde. Das sorgt für Wärme und macht das Buch insgesamt stimmungsvoll.
Man bekommt genug Zeit, die Figuren und die beschriebene Landschaft kennenzulernen und zu verstehen, was für die Handlung sehr wichtig ist.

Für Leser*innen, die familiäre Geheimnisse, historische Stoffe mit Gegenwartsbezug und die nordische Atmosphäre lieben, ist „Wo die Moltebeeren leuchten“ eine klare Empfehlung. Wer allerdings rasante Plottwists erwartet, könnte die ruhige Erzählweise als etwas zu langsam empfinden.

Mir persönlich hat der Auftakt der Saga große Lust auf die nächsten Bände gemacht – Vergleichbares habe ich bisher nicht gelesen!