In den Wäldern Nordschwedens...

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Kennt ihr Moltebeeren? Ich hatte noch nie von ihnen gehört und mir erst einmal ein Bild verschafft: Sie schmecken wohl nach einer Mischung aus Apfel und Aprikose und sind in Mitteleuropa (leider) nur sehr selten zu finden. Auf dem Farbschnitt des Buches kannst du sie sogar sehen. Ganz besonders jetzt nach dem Lesen würde ich sie gerne einmal probieren.
Irgendwie haben mich diese unbekannten Beeren, neben dem atmosphärischen Buchcover mit rot-orangenem Farbschnitt, neugierig auf die Geschichte dahinter gemacht.
In zwei Zeitsträngen, im Jahr 1938 und 2022, nimmt uns die Autorin, Ulrika Lagerlöf in die Wälder Nordschwedens mit. Zwei Frauen, Siv und Eva leben ganz unterschiedliche Leben und haben dennoch eine Verbindung miteinander. Neben atmosphärischen Bildern unberührter Natur und Einblicke in das Leben der Waldsami in Schweden ist hier viel Gefühl in die Geschichte geflossen. Vor allem Sivs Geschichte in der Vergangenheit ist sehr berührend und hat mich mehrfach zum Weinen gebracht. Eva hingegen bringt in der Gegenwart viel Aktivismus für Natur- und Klimaprobleme im Sinne der Forstwirtschaft mit. Um ehrlich zu sein fand ich Siv und ihr Erzählstrang deutlich stärker und ergreifender, als die Geschichte von Eva, dennoch passt beides für mich stimmig ins Bild. Wie verwebt sich nun aber Vergangenheit und Gegenwart in diesem Roman?
Nun vielleicht lest ihr es selbst und begebt euch ins Moor in dem ihr Moltebeeren pflücken könnt.
Gute Nachrichten zum Schluss: Dieses Buch ist nur der Auftakt und wir dürfen schon im Mai nächsten Jahres wieder in die Wälder Nordschwedens abtauchen. Ich freue mich schon darauf.