Liebevoll gestalteter Auftaktband zu einer nordischen Familiensaga
An Motiven ihrer eigenen Familengeschichte orientiert erzählt Lagerlöf auf zwei Zeitebenen von zwei nordschwedischen Frauen, deren Lebenswege, die sich auch über die Zeit hinweg zu berühren scheinen, unausweichlich mit dem Wald verknüpft sind. Einmal bewegen wir uns in den 30er und 40 er Jahren mit Siv, die als Köchin für Gruppe Waldarbeiter arbeitet und eine zu damaligen Zeiten unmögliche erste Liebe erlebt. Heute begegnen wir Eva, die ebenfalls ganz im Hohen Norden Schwedens als Lobbyistin für die Holzindustrie gegen die Interessen von jungen Klimaaktivisten arbeitet und bald schon zwischen den Stühlen sitzend ihrer alten Jugendliebe und seiner gegen das Abholzen kämpfenden Teenagertochter begegnet. Beide Zeitstränge finde ich gleichermaßen interessant und insbesondere die historischen Bezüge zum Konflikt zwischen den siedelnden Schweden und den alteingesessenen Waldsami sehr spannend. Einen Punktabzug gibt es allerdings, weil die Konflikte auf beiden Zeitebenen nur so halbwarm vor sich hinköcheln und nie so richtig Fahrt aufnehmen. Etwas mehr inneren Konflikt und Kampfeslust wünsche ich mir für die nächsten Teile!