Solide Unterhaltung

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„Wo die Moltebeeren leuchten“ der schwedischen Autorin Ulrika Lagerlöf, deren Mann ein Nachfahre von Selma Lagerlöf ist, ist ein Roman, der solide Unterhaltung bietet und sich schnell und flüssig lesen lässt.
Auf zwei Zeitebenen – 1933 bis 1942 und 2022 – lernt man nach und nach Siv und ihre Enkelin Eva kennen. Siv würde gerne Lehrerin werden, muss jedoch die Schule verlassen, um die Familie finanziell zu unterstützen und arbeitet saisonweise als Köchin in einer Hütte im Wald. Während eines Arbeitseinsatzes lernt sie den Waldsámi Nila kennen und verliebt sich in ihn. Die Liebe bleibt jedoch unglücklich und so muss Siv letztendlich einen Kompromiss eingehen und entscheidet sich für ein sicheres Leben an der Seite des Waldarbeiters John.
Sivs Enkelin Eva wird mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Als Mitarbeiterin eines Forstunternehmens kehrt sie nach etlichen Jahren in das Dorf ihrer Kindheit im Norden Schwedens zurück, um in einem Konflikt um ein Waldstück, das abgeholzt werden soll, zu vermitteln. Dort trifft sie auf Widerstand – und auf ihre Jugendliebe Mattias. Nach und nach nähern sich die beiden wieder an, müssen aber so einige Hürden überwinden.
Obwohl ich Romane aus Schweden bzw. deren Handlung in Schweden spielt generell sehr mag, konnte mich diese Geschichte nicht wirklich überzeugen. Für mich war die ganze Handlung schon gleich zu Beginn sehr vorhersehbar und deshalb konnte mich der Roman emotional nicht wirklich berühren. Zudem habe ich mir erhofft, Hintergründe zum Konflikt zwischen den Samen und der schwedischen Bevölkerung in dieser Zeit zu erfahren, jedoch blieben diese meiner Meinung nach eher oberflächlich. Trotz der Kritikpunkte hat mich der Roman gut unterhalten und ich habe weitergelesen, da ich wissen wollte, wie die Geschichte endet. Den zweiten Teil dieser dreiteiligen Norrland-Saga werde ich jedoch höchstwahrscheinlich nicht lesen.