Absolut mitreißend!!!

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mike nelson Avatar

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Wer bereits den Erstling 'Zugvögel' gelesen hat, der wird auch von Charlotte McConaghys neuem Roman 'Wo die Wölfe sind' begeistert sein. Die Autorin hat eine Botschaft, erreicht die Emotionen ihrer Leserschaft und kann wunderbar schreiben. Und auch dieser Roman ist - wie sein Vorgänger - nicht einfach nur eine Geschichte, sondern auch eine Botschaft an uns Menschen. An uns Menschen, die sich schon längst von der Natur und damit auch von sich selbst entfernt und entfremdet haben, die zwar über einen Verstand verfügen, der sie aber nicht daran hindert, Gewalt gegen andere auszuüben. So stellt die Autorin in ihrem Buch auch die Frage, wer eigentlich die Bestie ist - der Wolf oder die Menschen. Inti Flynn ist Wolfsbiologin und hat eine seltene Erkrankung (?) - die Mirror-Touch-Synästhesie; beobachtet sie bei anderen Menschen heftige Gefühlsreaktionen wie Schmerzen, dann erlebt sie es selbst an ihrem Körper nach. Von den Menschen enttäuscht kommt sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester in die schottischen Highlands, um dort im Rahmen eines Projektes wieder Wölfe anzusiedeln; und den Wölfen fühlt sie sich näher als den Menschen; selbstverständlich kommt es zu Konflikten mit den Einheimischen, die um ihre und die Sicherheit ihres Viehs fürchten. Es ereignen sich Todesfälle bei Mensch und Vieh, doch wer waren die Täter? Inti befreundet sich mit dem Dorfpolizisten Duncan, um eine Erklärung zu finden und übt sich gleichzeitig an ihm, wieder Vertrauen zu den Menschen aufzubauen. Ein bewegender Roman, der uns auffordert unser Menschsein mit der Natur neu zu überdenken: "Und wenn man sein Herz dafür öffnet, die Natur wieder wilder werden zu lassen, öffnet man sein Herz natürlich auch dafür, selbst wilder zu werden." Großartig - absolut mitreißend!!!