das Glück der Erinnerungen

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katma Avatar

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Schnell ist man mitten im Geschehen drin - in der Gegenwart räumen 3 der Erben die alte Puppenfabrik der Familie Langbein leer, während sich in der Vergangenheit das Leben der Bewohner darin abspielt. Man erhält einen Einblick in das Leben der Familie während der beiden Weltkriege, der Inflation und der DDR-Zeit.

Ich bin ebenfalls ein DDR Kind und mein Mann stammt (sogar) aus einem Betrieb, der, 1945 gegründet, während der gesamten DDR-Zeit selbständig blieb. Viele der beschriebenen Themen - ob Mangel- und Planwirtschaft, Improvisationstalent, Bespitzelung - sind mir wohl bekannt.

Während die geschichtlichen Asprekte sehr gut recherchiert sind, hätte ich auf die Passagen in der Gegenwart gern verzichtet. Zu viel wurde nur angeschnitten, teilweise klingt die Erzählung wie ein Bericht, die Figuren bleiben durchweg blass und leblos. So eine große Zeitspanne auf nicht mal 400 Seiten zu packen funktioniert einfach nicht! Was mir wirklich gefehlt hat, war etwas Anrührendes, ein Schicksal, das mein Herz berührt hätte! Wie viel besser wäre es gewesen, die Figuren besser auszuarbeiten, ihnen Gefühl, Tiefgang und Leben einzuhauchen, die Geschichte bot dafür so viel Potential!
Immerhin fand ich das Schicksal der Langbeins so spannend, dass ich das Buch gern zu Ende gelesen habe.