DDR-Geschichte spannend erzählt

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geli73 Avatar

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Der Klappentext "Eine mitreißende Familiengeschichte über ein fast vergessenes Handwerk" passt wirklich hervorragend.


Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen: In der Gegenwart, als die drei Erben der früheren Puppenfabrik Langbein, Eva, Iris und Jan, zusammen das alte Wohnhaus der Familie entrümpeln, damit es neu vermietet werden kann und dabei auf viele Erinnerungen stoßen, sowie in der Vergangenheit, angefangen im April 1910, als Albert und Mine mit ihren vier Kindern die Ausstellung der Spielzeuge in der lokalen Turnhalle besuchen, die für die Weltausstellung in Brüssel gedacht sind.


Und so wandert die Erzählung durch die Zeit und zeigt dabei, wie sich die Verhältnisse geändert haben, wie sich durch Kriege und persönliche Ereignisse die Familie anpassen musste und es doch immer Spielzeug aus der Spielwarenfabrik Albert Langbein gab, die aus dem kleinen Örtchen Sonneberg exportiert wurden. Nach dem Krieg kam die Teilung Deutschlands und damit auch der Familie.


Mir es hat richtig gut gefallen, der Familiengeschichte zu folgen und dabei zu lernen, wie die Vorgänge in der DDR zur Vereinnahmung der Betriebe abliefen, wie die Fabrikation der Spielzeuge lief und auch die persönlichen Schicksale bis in die Gegenwart mitzuerleben.


Ein wirklich wunderbar erzählter Roman über die DDR und Spielzeuggeschichte, sehr empfehlenswert.