Die Spielzeugtester

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heidi59 Avatar

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Kati Naumann erzählt in ihrem neuen Roman „Wo wir Kinder waren“ die Geschichte der Familie Langbein, die eine Spielzeugfabrik besitzt . Auf zwei Zeitebenen lernt der Leser den Gründer Albert , seine Frau Mine , ihre Kinder und Enkel , sowie die in der Gegenwart lebenden Nachkommen Eva , Jan und Iris näher kennen . Das Stammhaus der Langbeins , das allen Familienmitgliedern ein behütetes Heim , sowie der Spielwarenherstellung die Räumlichkeiten geboten hat , ist schon längere Zeit leer und verlassen . Die einst so gut gehende Spielwarenfabrik gibt es schon lange nicht mehr . Einst von Albert Langbein in der Kaiserzeit gegründet , hatte die Firma ihren Höhepunkt in der Weimarer Republik , überstand zwei Kriege , die deutsche Teilung und Verstaatlichung, um dann letztendlich nach der Wiedervereinigung unterzugehen.

Nun soll das Haus von den Erben Eva , Jan und Cousine Iris aus dem Westen , entrümpelt und zum Verkauf angeboten werden.

Alberts und Mines Urenkel haben schon lange nicht mehr zusammen gesessen und miteinander geredet . Fast scheint es als wenn mit dem Untergang der Spielzeugfabrik auch die Familienbande auseinandergebrochen sind . Neid , Missgunst , Streit und Verbitterung prägen das Verhältnis der Familienmitglieder seit längeren . Dabei war der Zusammenhalt der Familie doch immer das höchste Gut von Flora und Otto Langbein . Nun stehen sich ihre drei Enkelkinder nach langer Zeit in dem unbewohnten Haus als Erwachsene gegenüber, um es auszuräumen . Mit jedem Zimmer das geleert wird , kommen die Erinnerungen zurück und lassen die Geister der Vergangenheit wieder lebendig werden. Es beginnt eine Reise zurück in die Zeit , wo sie Kinder waren, Träume hatten und alles möglich schien.





Wie schon bei dem vorherigen Roman der Autorin „Was uns erinnern lässt“

bin ich auch von „Wo wir Kinder waren“ begeistert . Die wunderbar einfühlsam und sehr atmosphärisch erzählte Geschichte der Familie Langbein und ihre Spielzeugfabrik hat auch diesmal wieder etwas mit der Kindheit von Kati Naumann zu tun. Mit jedem Wort spürt man die Liebe und Geborgenheit zu ihrer Vergangenheit in Sonneberg , das auch heute noch ein Sehnsuchtsort ist.

Wieder einmal hat mich Kati Naumann mit ihren liebevoll gezeichneten Protagonisten, die natürlich alle ihre Ecken und Kanten haben , von der ersten Seite an verzaubert und vom „Fleck weg“ sofort als weiteres Familienmitglied im Leben der Langbein integriert. Und weil es so schön ist , darf auch ein Ausflug zum Rennsteig, ins Hotel Waldeshöh, aus „Was uns erinnern lässt“ nicht fehlen .

Ganz tief darf ich hier in die Sorgen und Nöte eintauchen , aber auch an dem Glück der Familie Langbein teilhaben .

Für Eva ,Jan und Iris ist die Entrümpelung des Hauses eine Besinnung auf das , was wichtig ist im Leben. Ohne Vergebung gibts auch keinen Neuanfang .



Für mich ein weiteres Buch , das in mein Regal mit den Herzensbücher ❤️ einziehen darf ❣️



Sehr gerne vergebe ich für „Wo wir Kinder waren“



5 Sterne *****

und eine ganz klare Leseempfehlung .