Ein Buch, das noch lange nachwirkt

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Der neue Roman von Kati Naumann hat mir wirklich gut gefallen. Das Thema ist sehr interessant und mir war gar nicht bewusst, welche Bedeutung Sonneberg und die Region weltweit in der Spielwarenindustrie hatten. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist sehr gut gelungen. Man folgt Eva, Jan und Iris beim Entrümpeln des Hauses von Zimmer zu Zimmer, auf den Spuren ihrer Kindheitserinnerungen im geteilten Deutschland. Dazwischen immer wieder der Blick zurück. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts, über beide Weltkriege, deutsche Teilung und Wiedervereinigung begleitet man die Familie Langbein. Besonders gut gefällt mir, dass der Fokus auf der Zeit nach 1945 liegt und der schrittweisen Enteignung privater Betriebe in der DDR. Dennoch ist die Geschichte niemals eindimensional und beleuchtet das Geschehen nur aus einer Perspektive. Die Figuren sind sehr gut eingefangen. Mine und Albert, Otto und Flora, Hugo, Fred und Anita und zum Schluss die Enkel. Flora ist für mich das Herz der Geschichte, warmherzig, stark, pragmatisch und liebevoll. Ein wirklich tolles Buch, das noch einige Zeit nachwirken wird.