Schöne Familiengeschichte erzählt über ein Jahrhundert

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rea1887 Avatar

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Eva, Iris und Jan sind die Nachfahren der ehemaligen erfolgreichen Puppenfabrik Langbein, aber nur ein Teil einer zerstrittenen Erbengemeinschaft. Das alte Wohn- und Fabrikgebäude soll nun verkauft werden und so machen sich die drei Cousins und Cousinen daran, das Haus auszuräumen. Dabei stoßen sie auf viele alte Gegenstände, die Erinnerungen in ihnen wecken. Somit begeben sie sich gleichzeitig gemeinsam auf eine Reise in die Vergangenheit.
Die Geschichte wird nun abwechselnd kapitelweise in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. In der Gegenwart ist jedes Kapitel mit dem Raum in dem Haus überschrieben, welcher nun ausgeräumt wird. In der Erzählung der Vergangenheit erfährt der Leser dann meistens mehr über die Details aus dem jeweiligen Zimmer und allgemein auch die ganze Geschichte der Familie Langbein, die Anfang des 20. Jahrhunderts den Durchbruch mit ihren Spielwaren schafften, als sie auf der Weltausstellung ausstellten. Danach gab es immer wieder Höhen und Tiefen: zwei Weltkriege, die Inflation, Sozialismus und Planwirtschaft in der DDR und die Zwangsverstaatlichung. Familie Langbein hat nie aufgegeben und über mehrere Generationen immer wieder ihre Spielwarenfabrik aufgebaut, bis die Verstaatlichung in der DDR alles zunichte machte...
Ich habe schon den Roman "Was uns erinnern lässt" von der Autorin sehr gut gefunden und war nun sehr gespannt auf diesen Roman. Auch hier lässt sie viele eigene Erinnerungen aus ihrem Leben einfließen. Der Schreibstil war ebenso flüssig und angenehm, die Figuren sehr sympathisch. Ich habe mit den Figuren gelitten, besonders die Zeit der DDR, als die Fabrik nicht mehr in Familienbesitz war, nachdem die Familie über die vielen Jahre so darum gekämpft hat, hat mich traurig gemacht.
Eine auf jeden Fall lesenswerte Familiengeschichte!