Sehr schön zu lesen

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Den Roman "Wo wir Kinder waren" von Kati Naumann durfte ich mir auf Anfrage bei NetGalley als eBook herunterladen. Die 496-seitige, digitale Ausgabe mit der EAN 9783749950003 kostet 14,99 € und erschien am 26. Januar 2021 bei HarperCollins. Die gebundene Printausgabe kostet 20,00 €.

*Klapptext*
Eva, Iris und Jan sind Erben der ehemals prächtigen Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg. In der Kaiserzeit gegründet, befand sie sich in der Weimarer Republik auf ihrem Höhepunkt, überstand zwei Kriege, deutsche Teilung und Verstaatlichung, nur um nach der Wiedervereinigung kläglich unterzugehen. Nun ist von der ehrbaren Langbein-Tradition nichts mehr übrig. Streit und Verbitterung haben sich auf die Hinterbliebenen übertragen. Doch als bei einer Internetauktion eine der seltenen Langbein-Puppen auftaucht - sorgfältig genäht und von ihrem Großvater persönlich bemalt - rückt die verblasste Vergangenheit wieder heran und wirft unzählige Fragen auf: nach Schuld und Verlust, aber auch nach Hoffnung und Neubeginn.

*Meinung*
Für die Gestaltung des Covers ist die Medienagentur Bürosüd aus München verantwortlich. Das Titelbild hat im ersten Moment nicht viel mit Spielzeug zu tun, aber es drückt die Verbundenheit zur Heimat in der DDR aus. Ich finde es ein hübsches, positive Emotionen erzeugendes Motiv, allein schon wegen der Perspektive - hat so etwas "Rückblickendes" an sich. Und jetzt kommt's: Erst nach mehrmaligen Hinsehen, bei mir hat es drei Tage gedauert, erkennt man, dass es sich um eine Miniaturkulisse handelt. Das finde ich niedlich, aber irgendwie auch gemein: So wird die Vergangenheit immer kleiner. Daher meine Meinung zum Cover: Brillant!

Das Motto 2021 lautet wohl DDR und Supersommer, denn auch in diesem Roman dreht sich alles um deutsche Geschichte und um die DDR. Darin eingebettet wird die Geschichte der Familie Langbein mit ihrer Spielzeugmanufaktur erzählt, und vor allem, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatte. Der Schreibstil ist angenehm, der Plot spannend und sehr interessant. Faszinierend ist der Roman auch deshalb, weil er auf wahren Begebenheiten beruht. Das macht die Charaktere greifbar und authentisch. Man kann sich in die Personen hineinversetzen und fühlt mit ihnen mit.

*Fazit*
Eine sehr empathische Geschichte, stilistisch sehr ansprechend und daher vergebe ich 5 Sterne.


© 02/2021 Inflorenzarin