Eine schreckliche Familie

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throki Avatar

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Philip Brooke ist tot. Er war ein Patriarch, der über ein Herrenhaus mit 400 Hektar Land in Sussex herrschte, aber auch über seine Frau Grace und ihre drei Kinder. Allerdings hatte er sich in seinen letzten zehn Lebensjahren verändert, als er zusammen mit seiner ältesten Tochter und Erbin Frannie das Land zu einem Ökoparadies umgebaut hat.
Nun treffen sich alle zur Beerdigung im Familienkreis. Und damit brechen schnell die alten Konflikte wieder auf. Frannie fühlt sich von den Ansprüchen ihrer Geschwister überfordert, der Sohn Milo kreist um sich selbst und seine Pläne für einen Gesundheitscampus für reiche Leute auf dem Grundstück, ihre jüngste Schwester Isa trauert ihrer großen Liebe Jack hinterher und setzt damit ihre Ehe aufs Spiel. Und dann taucht auch noch Clara aus New York auf und überschüttet die Familie mit ihren Erkenntnissen zur Herkunft ihres Reichtums.
Das Buch ist sehr komplex, aber auch sehr intensiv. Als Leser wird man hin und her geschüttelt und ist von Anfang an fasziniert von diesem Kosmos aus Gefühlen und Eindrücken. Wer hat Schuld auf sich geladen? Vererbt sie sich über die Generationen? Wie weit gibt man den Fehlern der Eltern die Schuld für ein misslungenes Leben? Und wo fängt die Selbstverantwortung an? Und kann man auch mit kleinen Maßnahmen die Erde vor dem ökologischen Kollaps für die nächsten Generationen bewahren?
Das Buch lässt viele der Fragen offen und deshalb beschäftigen sie die Leser auch noch nach der Lektüre und hallen lange nach.
Das Buch hat mich auch wegen der wunderbaren Naturbeschreibungen begeistert, man sieht, hört, riecht die Natur fast.
Ein unbedingt lesenswertes Buch, für das ich glatte sechs Sterne vergeben hätte!