Familienbande und Altlasten

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Die Handlung des Buchs „Wo wir uns treffen“ spielt in 5 Tagen rund um das Begräbnis von Phillip Brooke.
Dieser hat gemeinsam mit seiner Tochter Frannie, die auch Alleinerbin des 400 Hektar großen Anwesens ist, das Renaturierungsprojekt Albion gestartet.
Frannie ist mit den Vorbereitungen für die Beerdigung beschäftigt und muss außerdem aus ihrem Cottage in das große Herrenaus übersiedeln, sie ist maßlos überfordert, als nach und nach ihre Geschwister Milo und Isa anreisen.
Bald stellt sich heraus, dass Phillip Brooke ein narzisstischer Zeitgenosse war und sowohl die drei Kinder als auch seine Ehefrau Grace schwere psychische Belastungen durch die Beziehung zu ihm erfahren haben und noch immer damit kämpfen.
Milo, der durch seinen Freund Luca den Alkohol- und Drogenentzug geschafft hat, möchte mit Luca ein Sanatorium für Betuchte, genannt „Die Lichtung“, auf dem Anwesen bauen, dort wo Ned, ein treuer Freund von Philipp schon seit 50 Jahren in seinem Bus lebt.
Auch Isa ist sich unsicher in ihrer Beziehung und trauert noch ihrer alten Liebe nach. Sie ist es, die Clara, die Tochter von Philipps ehemaliger Geliebter als Überraschungsgast zur Trauerfeier einlädt. Claras Enthüllungen lassen schließlich die scheinbar heile Welt in Trümmern liegen.
Die Idee des Buchs finde ich gut, es hat sich für mich leider erst sehr spät eine gewisse Spannung eingestellt, sodass ich wirklich in den Sog des Buchs gekommen bin.
Die Charaktere sind recht gut herausgearbeitet, da es aber sehr viele Protagonisten gibt, ist vielleicht der eine oder andere ein wenig zu kurz gekommen.
Mir kommt vor, dass die Autorin möglichst viele brisante Themen behandeln wollte, was ein wenig zu Lasten der Dramatik gegangen ist.
Insgesamt jedoch eine lesenswerte Geschichte, wenn man es schafft durchzuhalten!