Solider Familienroman, der den interessantesten Figuren zu wenig Raum gewährt.

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Ich hatte Startschwierigkeiten mit „Wo wir uns treffen“ und es lag nicht an Anna Hopes Schreibstil, sondern vielmehr an ihrer Hauptprotagonistin Frannie und deren Mutter Grace. Kühle und unnahbare Frauen. Die Familie trifft sich kurz vor der Beerdigung von Philipp Brooke auf dem Familienanwesen. Die Abschiedsfeier soll im kleinsten Kreis stattfinden. Wird aber von dem ein oder anderen Familienmitglied umgangen, was schon mal für Spannungen und Unruhe sorgt. Neben der Familie gibt es noch Ned, der seit Jahrzehnten auf dem Grundstück lebt und Jack, der jahrelang für die Brookes gearbeitet hat. Den für mich interessantesten Figuren und ihren Beziehungen zueinander wurde zu wenig Bedeutung beigemessen, die Vergangenheit wurde ebenfalls zu wenig thematisiert. Die Autorin hat das Potential der Geschichte zu wenig ausgeschöpft und der Aufbau war zu einfach gehalten. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen, aber nachhaltig beeindrucken kann es mich nicht. Den angerissenen Themen mangelt es an Tiefgang. Man kann es durchaus lesen, aber wenn man es sein lässt, wird man nichts verpassen. Von Anna Hope kannte ich bereits „Was wir sind“. An diesen Roman erinnere ich mich sehr gerne zurück, da hier bereits ab Seite 1 der Funke übergesprungen ist. „Wo wir uns treffen“ bietet zwar solide Unterhaltung und man stürzt in keine Lesekrise, aber an „Was wir sind“ kommt es nicht heran.