Verheimlichte Vergangenheit

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meisterlampe Avatar

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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte die Autorin Anna Hope bisher nicht, mir ist das grüne Titelbild mit dem alten Herrenhaus im Hintergrund aufgefallen; die Sprecherin Julia Meier war mir ebenfalls fremd. Ich finde, sie liest die Familiengeschichte in 12:40 Stunden passend vertont vor, es war angenehm, ihr zuzuhören.
Es gab Stellen im Hörbuch, die fand ich langatmig, da habe ich nur nebenbei hingehört, dann wieder waren spannende Momente dabei, bei denen sich das Zuhören lohnte. Die Vielzahl an Familienangehörigen des verstorbenen Philips und Freunde aus der Umgebung macht die Zuordnung der Namen nicht ganz einfach, man muss sich wirklich konzentrieren. Einerseits finde ich Tochter Frannies Plan, alles zu renaturieren lobenswert, dass sie damit jedoch auch Lebensraum nimmt, statt nur zu schaffen, sollte auch bedacht werden. Die Geschwister Frannie, Isa und Milo haben alle unterschiedliche Pläne, Absprachen gibt es keine konkreten. Als Philips Enkelin Rowan eine Kiste mit Muscheln entdeckt und ausgerechnet die Tochter seiner Geliebten bei der Beerdigung erscheint und das Geheimnis um die Vergangenheit der Muscheln und somit der Familie aufdeckt, verändert sich viel bei den Brooks, womit vorher niemand gerechnet hat (oder es nicht wahrhaben wollte). Der Reichtum der Familie, aufgebaut auf Sklavenhandel? Damit möchte doch niemand etwas zu tun haben. Warum ist so wenig über die tatsächliche Vergangenheit der Familie bekannt, warum muss erst eine praktisch Fremd kommen und aufklären? Philips Witwe Grace hat ebenfalls eine, den anderen Familienmitgliedern unbekannte, Vergangenheit, die sie nun wieder zum Leben erweckt und sie und ihr alter neuer Partner erleben sich neu.
Hörenswert, aber nicht „das“ Hörbuch des Frühjahrs, zeitweise zu viel auf einmal, dann wieder in Ordnung. 3,5* gibt es von mir für „Wo wir uns treffen“.