Zwischen Landschaftsidylle und innerem Chaos
Anna Hope legt einen Roman vor, der mich nicht kalt gelassen hat und sich nicht nebenbei lesen lässt, der mich auch gefordert hat. Die Autorin thematisiert eine gespaltene Familie, die Frage nach Schuld, Vergebung und historischer Verantwortung. Schauplatz ist ein weitläufiges Anwesen in der ländlichen Idylle von Sussex. Hier spielen sich die alte Konflikte ab, Verletzungen und ungelöste Fragen drängen an die Oberfläche. Es kommt zur Zerreißprobe innerhalb der Familie.
Aus Anlass des Todes des Familienpatriarchen Philip Brooke finden sich seine drei erwachsenen Kinder Franny, Milo und Isa ein, ebenso die Mutter Grace. Die äußere Handlung kreist um die Organisation der Beerdigung und die Regelung des Erbes. Im Inneren entfaltet sich ein Geflecht aus familiären Spannungen, verdrängten Erinnerungen und ungeklärten Lebensentscheidungen.
Franny will das Land weiter renaturieren, ein Projekt, das sie zuletzt mit ihrem Vater verband. Milo hat ganz andere Pläne, denn er möchte mithilfe eines Geschäftspartners ein exklusives Therapiezentrum errichten, das auf die Behandlung mit Psilocybin, dem Wirkstoff aus psychedelischen Pilzen, setzt. Isa wiederum hadert mit ihrem privaten Leben und ihrer Rolle in der Familie. Besonders pikant ist die überraschende Ankunft von Clara, der Tochter von Philips langjähriger Geliebter in den USA. Ihre Nachforschungen zur Herkunft des Familienvermögens werfen unangenehme Fragen auf und konfrontieren die Brookes mit dem kolonialen Erbe ihres Urahnen Oliver Brooke.
Die Geschichte zeigt in atmosphärischen Bildern die äußere Schönheit der Landschaft und kontrastiert sie mit der inneren Zerrissenheit ihrer Figuren. Die Erzählweise ist dabei ausgesprochen detailreich, entschleunigt, manchmal fast meditativ. Ich musste mich darauf einlassen, was mir nicht immer leichtgefallen ist. Manchmal hätte ich mir mehr Dynamik gewünscht. Wer schnelle Handlungsbögen erwartet, wird hier in diesem Buch nicht fündig. Gerade diese Langsamkeit verlangte mir beim Lesen einiges an Geduld und Konzentration ab. Der Roman lebt eher von der Tiefe seiner Figuren und der latent anhaltenden knisternden Spannung zwischen ihnen.
Insgesamt ist das Buch eine feinfühlige Erzählung über menschliches Scheitern, über Generationenkonflikte und über den schwierigen Umgang mit Verantwortung. Mitunter moralisiert die Autorin für mich zu überdeutlich und überzeichnet die Figuren. Trotz dieser kleinen Schwächen ist „Wo wir uns treffen“ ein lesenswerter Roman. Er verlangt Zeit und Aufmerksamkeit, ist dafür aber reich an Nuancen.
Aus Anlass des Todes des Familienpatriarchen Philip Brooke finden sich seine drei erwachsenen Kinder Franny, Milo und Isa ein, ebenso die Mutter Grace. Die äußere Handlung kreist um die Organisation der Beerdigung und die Regelung des Erbes. Im Inneren entfaltet sich ein Geflecht aus familiären Spannungen, verdrängten Erinnerungen und ungeklärten Lebensentscheidungen.
Franny will das Land weiter renaturieren, ein Projekt, das sie zuletzt mit ihrem Vater verband. Milo hat ganz andere Pläne, denn er möchte mithilfe eines Geschäftspartners ein exklusives Therapiezentrum errichten, das auf die Behandlung mit Psilocybin, dem Wirkstoff aus psychedelischen Pilzen, setzt. Isa wiederum hadert mit ihrem privaten Leben und ihrer Rolle in der Familie. Besonders pikant ist die überraschende Ankunft von Clara, der Tochter von Philips langjähriger Geliebter in den USA. Ihre Nachforschungen zur Herkunft des Familienvermögens werfen unangenehme Fragen auf und konfrontieren die Brookes mit dem kolonialen Erbe ihres Urahnen Oliver Brooke.
Die Geschichte zeigt in atmosphärischen Bildern die äußere Schönheit der Landschaft und kontrastiert sie mit der inneren Zerrissenheit ihrer Figuren. Die Erzählweise ist dabei ausgesprochen detailreich, entschleunigt, manchmal fast meditativ. Ich musste mich darauf einlassen, was mir nicht immer leichtgefallen ist. Manchmal hätte ich mir mehr Dynamik gewünscht. Wer schnelle Handlungsbögen erwartet, wird hier in diesem Buch nicht fündig. Gerade diese Langsamkeit verlangte mir beim Lesen einiges an Geduld und Konzentration ab. Der Roman lebt eher von der Tiefe seiner Figuren und der latent anhaltenden knisternden Spannung zwischen ihnen.
Insgesamt ist das Buch eine feinfühlige Erzählung über menschliches Scheitern, über Generationenkonflikte und über den schwierigen Umgang mit Verantwortung. Mitunter moralisiert die Autorin für mich zu überdeutlich und überzeichnet die Figuren. Trotz dieser kleinen Schwächen ist „Wo wir uns treffen“ ein lesenswerter Roman. Er verlangt Zeit und Aufmerksamkeit, ist dafür aber reich an Nuancen.