In dieser Leseprobe werden unvermittelt und doch tiefgründig zwei ganz verschiedene Welten eröffnet. Man taucht ein in das pulsierende Kinshasa der 70er und 80er Jahre mit Mira, einer jungen Frau, die versucht, ihren Platz in einer sich verändernden Gesellschaft zu finden. Die Beschreibungen des Umzugs und der lebendigen Stadt sind toll, aber dann gibt es auch diese schockierenden, dunklen Momente, die lange nachhallen. Gleichzeitig folgt man Bijoux in London, viele Jahre später, wo sie mit ihrer Familie und ihren eigenen Geheimnissen ringt. Besonders berührt hat mich die Darstellung ihrer inneren Zerrissenheit zwischen Tradition, Erwartungen und einem sehr persönlichen Wunsch nach Freiheit. Es fühlt sich an, als ob die Vergangenheit in beiden Erzählsträngen stark präsent ist und auf die Charaktere wirkt. Ich bin sehr gespannt, wie diese Geschichten zusammenlaufen und welche Rolle die unterschiedlichen Orte und Zeiten für die Protagonistinnen spielen. Das Buch verspricht eine emotionale und aufwühlende Lektüre.