Zwischen Kulturen, Generationen und Erwartungen

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Schon nach wenigen Seiten hat mich die Leseprobe mit ihrer klaren, atmosphärischen Sprache gepackt. Der Einstieg über die Autofahrt wirkt zunächst ruhig, fast alltäglich – und doch spürt man sofort, dass hier etwas Größeres in Bewegung ist. Besonders Mira, aus deren Perspektive erzählt wird, hat mich direkt berührt. Ihre kindliche Neugier und ihr wacher Blick auf die Welt schaffen eine dichte, glaubwürdige Erzählatmosphäre.
Die Beschreibungen von Kinshasa in den 1970er Jahren sind lebendig und eindrücklich – man hört die Geräusche, spürt die Hitze, riecht förmlich die Luft. Dabei gelingt es der Autorin, große Themen wie kulturelle Identität, familiäre Erwartungen und gesellschaftliche Unterschiede ganz beiläufig in die Handlung zu verweben. Gerade das macht für mich den Reiz aus.
Ich lese besonders gerne Geschichten, die mehrere Perspektiven und Lebensrealitäten abbilden, die auch politisch und historisch etwas mitgeben, ohne belehrend zu sein. Genau das scheint mir „Wohin du auch gehst“ zu versprechen.