Augenöffnend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
julemaus94 Avatar

Von

Mit Büchern in fremde Länder und Kulturen zu reisen, ohne dabei die Sicherheit des eigenen Sofas verlassen zu müssen, ist ein Privileg, das ich viel zu selten nutze. Bei diesem Buch würde ich es aber mehr als nur ein wenig empfehlen, denn es hat mir die Augen geöffnet, in mehr als einer Hinsicht.

Christina Fonthes erzählt die Geschichte von Mira und Bijoux, zwei Generationen einer Familie, die in den unruhigen Zeit der politischen Umwälzung Kinshasas versucht, ihren Weg zu finden und dabei über Umwege in London landet.

Nicht nur, dass wir mit diesen beiden Frauen eine Unmenge an Schicksalsschlägen verfolgen müssen, bekommen wir einen tiefen Einblick, was es heißt, als Frau in Kinshasa (und später Kongo) aufzuwachsen. Wie eng die Familienbande und -zwänge sind, die aus einer lebenslustigen, eigenwilligen Frau wie Mira, eine so gläubige, engstirnige Person zu machen.

Gerade diese krassen Brüche zwischen den verschiedenen Zeitebenen, auf denen wir die beiden Frauen beobachten, haben mich sehr beeindruckt. Insgesamt hat mich das Buch gepackt und mitgerissen und mich zum Schluss etwas zerstört wieder ausgespuckt.