Frauen zwischen Zaire, dem Kongo und Europa
Dieses ergreifende Debüt hat mich bis tief in die Nacht gefesselt! Es ist eine leidenschaftliche und mitreißende Geschichte, die nicht zuletzt unsere koloniale Vergangenheit zum Thema hat.
Das Cover samt Titel lassen offen, dass es um eine lesbische Frau geht. Geeignet, um eine breitgefächerte Leserschaft anzusprechen.
Die beiden Protagonistinnen Mireille/Mira und Bijoux begegnen uns auf zwei Zeitebenen, beginnend 1974 und 2004.
Während vom früheren Zeitraum in der Gegenwart und dritten Person erzählt wird, gibt es beim späteren die Vergangenheitsform und eine Ich-Erzählerin, Bijoux selbst. Die Kapitel der vier Teile tragen nur Orte und Jahreszahlen als Überschrift. Man ahnt schon, dass beide aufeinander zulaufen Auch so manch andere Entwicklung ist vorhersehbar, wobei es trotzdem nicht an überraschenden Wendungen mangelt. Es gibt ein paar weniger gelungene, allzu bildhafte Vergleiche. Darüber lässt sich hinweglesen, weil die Handlung insgesamt sehr stimmig ist.
Sehr dezent und ohne anzuklagen werden uns auch einige Fakten aus der Geschichte der Demokratischen Republik Kongo nahe gebracht. Dinge, über die die gängigen Nachrichtensendungen nie berichteten. Die unzähligen Begriffe aus einer der Landessprachen, Lingala, lassen sich in einem angehängten Glossar nachlesen. Obwohl sich etliche wiederholen, fällt es mir persönlich schwer, sie mir zu merken, was die Lektüre etwas holprig gestaltet. Aber es ist eben nicht alles eins zu eins übersetzbar. Die Übersetzerin hat an anderer Stelle allerdings ein Graubrot erfunden, das es so in Großbritannien nicht gibt. Vielleicht, um die Leser nicht noch mehr zu fordern?
Ich würde sagen, es ist eher ein Frauenbuch mit traditionell frauenspezifischen Themen wie Kinder und Familie. Auch Frauen, die keine Migrantinnen und nicht queer sind, können hier Empathie entwickeln, denn die Hauptfiguren sind sehr authentisch und nahbar beschrieben. Das Thema Religion spielt eine große Rolle und findet sich auch im biblischen Titel wieder.
Die Rollen der Männer sind weniger eindimensional, als in solch einem feministischen Kontext zu befürchten wäre. Auf der einen Seite leider der aggressive Typ Mann, aber auch der Einfühlsame manifestiert sich in gleich mehreren Figuren.
Ein wertvoller Beitrag zur postkolonialen Literatur, wunderbar lesbare und bereichernde Lektüre!
Das Cover samt Titel lassen offen, dass es um eine lesbische Frau geht. Geeignet, um eine breitgefächerte Leserschaft anzusprechen.
Die beiden Protagonistinnen Mireille/Mira und Bijoux begegnen uns auf zwei Zeitebenen, beginnend 1974 und 2004.
Während vom früheren Zeitraum in der Gegenwart und dritten Person erzählt wird, gibt es beim späteren die Vergangenheitsform und eine Ich-Erzählerin, Bijoux selbst. Die Kapitel der vier Teile tragen nur Orte und Jahreszahlen als Überschrift. Man ahnt schon, dass beide aufeinander zulaufen Auch so manch andere Entwicklung ist vorhersehbar, wobei es trotzdem nicht an überraschenden Wendungen mangelt. Es gibt ein paar weniger gelungene, allzu bildhafte Vergleiche. Darüber lässt sich hinweglesen, weil die Handlung insgesamt sehr stimmig ist.
Sehr dezent und ohne anzuklagen werden uns auch einige Fakten aus der Geschichte der Demokratischen Republik Kongo nahe gebracht. Dinge, über die die gängigen Nachrichtensendungen nie berichteten. Die unzähligen Begriffe aus einer der Landessprachen, Lingala, lassen sich in einem angehängten Glossar nachlesen. Obwohl sich etliche wiederholen, fällt es mir persönlich schwer, sie mir zu merken, was die Lektüre etwas holprig gestaltet. Aber es ist eben nicht alles eins zu eins übersetzbar. Die Übersetzerin hat an anderer Stelle allerdings ein Graubrot erfunden, das es so in Großbritannien nicht gibt. Vielleicht, um die Leser nicht noch mehr zu fordern?
Ich würde sagen, es ist eher ein Frauenbuch mit traditionell frauenspezifischen Themen wie Kinder und Familie. Auch Frauen, die keine Migrantinnen und nicht queer sind, können hier Empathie entwickeln, denn die Hauptfiguren sind sehr authentisch und nahbar beschrieben. Das Thema Religion spielt eine große Rolle und findet sich auch im biblischen Titel wieder.
Die Rollen der Männer sind weniger eindimensional, als in solch einem feministischen Kontext zu befürchten wäre. Auf der einen Seite leider der aggressive Typ Mann, aber auch der Einfühlsame manifestiert sich in gleich mehreren Figuren.
Ein wertvoller Beitrag zur postkolonialen Literatur, wunderbar lesbare und bereichernde Lektüre!