Überraschend fesselnd und berührend
Ich bin ohne Vorwissen in die Geschichte gestartet und wurde schnell von der Themenvielfalt überrascht. Dabei hatte ich auch nie das Gefühl, dass ein Thema nur als "Lückenfüller" dient, vielmehr hat alles super in die Geschichte gepasst, authentisch gewirkt und eine intensive Betrachtung erfahren.
Zunächst erwähnen sollte man hierbei wohl die zahlreichen Einblicke in das Leben und die Kultur der Menschen im Kongo. Am Ende des Buches gibt es ebenfalls ein tolles Glossar, das viele der verwendeten Wörter und Dinge kurz erklärt. So wird z.B. durchgehend die afrikanische Sprache Lingala in die Dialoge eingebaut. Während mich dies generell manchmal stört, habe ich mich hier erstaunlich schnell daran gewöhnt und konnte mir die Gespräche noch besser vorstellen.
Auch fand ich es super, dass die Geschichte an vielen verschiedenen Orten und über mehr als 20 Jahre hinweg spielt. Als Leser lernt man das Leben in Kinshasa oder Paris in den 80ern kennen, nur um gleich darauf wieder nach London in den 2000ern zurückzukehren.
Die Beschreibungen der Orte und Personen waren dabei großartig, ich fühlte mich immer wieder mitten drin, auch wenn ich noch nie selbst dort war. Hierbei spielte die Sprache auch eine große Rolle, die Beschreibungen wirkten nie überladen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, ohne das Gefühl zu haben, es handele sich um eine "leichte" Lektüre.
Im Gegenteil, viele Geschehnisse waren doch recht schwere Kost. Man erhält Einblicke in die LGBTQ+ Community, ihren Kampf um Gleichberechtigung und ihre Probleme in der Gesellschaft und verschiedenen Kulturen.
Ein großes Hindernis ist so auch die Religion bzw. diverse Glaubensgemeinschaften, die ebenfalls beleuchtet werden. Statt sie jedoch nur einseitig als die Bösen hinzustellen, wird zwischendurch auch auf positive Aspekte eingegangen.
Zuletzt zu den Charakteren: Im Fokus stehen die lesbische Bijoux, die als Kind nach London geschickt wurde, und Tante Mira, deren Vergangenheit nach und nach offengelegt wird. Immer wieder fragt man sich, wie die Mira der Vergangenheit zu der Mira der Gegenwart wurde, was gleichzeitig spannend, berührend und tragisch zu lesen war. Auch wenn man nicht immer mit den Entscheidungen oder Gedanken der Frauen übereinstimmt, kann man doch mit ihnen mitfühlen und mitfiebern. Die (Familien)Beziehungen wurden durchweg authentisch dargestellt, für mich auch eine Stärke des Romans.
Insgesamt ein schöner Appell an die Menschlichkeit und unser Mitgefühl, ohne dabei jedoch irgendwie belehrend zu wirken.
Zunächst erwähnen sollte man hierbei wohl die zahlreichen Einblicke in das Leben und die Kultur der Menschen im Kongo. Am Ende des Buches gibt es ebenfalls ein tolles Glossar, das viele der verwendeten Wörter und Dinge kurz erklärt. So wird z.B. durchgehend die afrikanische Sprache Lingala in die Dialoge eingebaut. Während mich dies generell manchmal stört, habe ich mich hier erstaunlich schnell daran gewöhnt und konnte mir die Gespräche noch besser vorstellen.
Auch fand ich es super, dass die Geschichte an vielen verschiedenen Orten und über mehr als 20 Jahre hinweg spielt. Als Leser lernt man das Leben in Kinshasa oder Paris in den 80ern kennen, nur um gleich darauf wieder nach London in den 2000ern zurückzukehren.
Die Beschreibungen der Orte und Personen waren dabei großartig, ich fühlte mich immer wieder mitten drin, auch wenn ich noch nie selbst dort war. Hierbei spielte die Sprache auch eine große Rolle, die Beschreibungen wirkten nie überladen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, ohne das Gefühl zu haben, es handele sich um eine "leichte" Lektüre.
Im Gegenteil, viele Geschehnisse waren doch recht schwere Kost. Man erhält Einblicke in die LGBTQ+ Community, ihren Kampf um Gleichberechtigung und ihre Probleme in der Gesellschaft und verschiedenen Kulturen.
Ein großes Hindernis ist so auch die Religion bzw. diverse Glaubensgemeinschaften, die ebenfalls beleuchtet werden. Statt sie jedoch nur einseitig als die Bösen hinzustellen, wird zwischendurch auch auf positive Aspekte eingegangen.
Zuletzt zu den Charakteren: Im Fokus stehen die lesbische Bijoux, die als Kind nach London geschickt wurde, und Tante Mira, deren Vergangenheit nach und nach offengelegt wird. Immer wieder fragt man sich, wie die Mira der Vergangenheit zu der Mira der Gegenwart wurde, was gleichzeitig spannend, berührend und tragisch zu lesen war. Auch wenn man nicht immer mit den Entscheidungen oder Gedanken der Frauen übereinstimmt, kann man doch mit ihnen mitfühlen und mitfiebern. Die (Familien)Beziehungen wurden durchweg authentisch dargestellt, für mich auch eine Stärke des Romans.
Insgesamt ein schöner Appell an die Menschlichkeit und unser Mitgefühl, ohne dabei jedoch irgendwie belehrend zu wirken.