Zwei Frauen auf der Suche nach Zugehörigkeit

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maulwurf123 Avatar

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Hinter dem Titel „Wohin du auch gehst“ verbirgt sich das Romandebüt von Autorin Christina Fonthes. Die gebundene Hardcoverausgabe ist Ende Juli dieses Jahres mit insgesamt 416 Seiten im Diogenes-Verlag erschienen. In typischer Diogenes-Art ist das Cover gestaltet. Das Gemälde der Frau ist passend gewählt und soll wohl Protagonistin Bijoux darstellen.

Zum Inhalt: Bijoux wird nach Unruhen in Kinshasa als Teenager zu ihrer Tante Mira nach London geschickt. Hier verliebt sie sich zum ersten Mal – in eine Frau. Vor ihrer religiösen Tante muss sie das verbergen, doch sie ahnt nicht, dass auch diese ein Geheimnis vor ihr hat: den wahren Grund dafür, dass sie vor vielen Jahren von Afrika nach Europa kam, in ein Land, in dem sie sich immer noch nicht zu Hause fühlt. Bijoux weiß: So wie Tante Mira will sie nicht enden. Und trifft eine Entscheidung. (Klappentext)

Der Roman ist in verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen unterteilt, wobei jedes Kapitel entweder aus der Sicht von Protagonistin Bijoux oder ihrer Tante Mira erzählt wird. Die Erzählweise in Ich-Perspektive lässt den Leser sich noch besser in die jeweiligen Figuren hineinversetzen.
Allgemein lässt sich der Schreibstil von Autorin Christina Fonthes als sehr bildgewaltig und eindrücklich bezeichnen.
Ich persönlich hätte mir aufgrund der zahlreichen traumatischen Ereignissen in der Handlungsgeschichte sowie dazugehörigen lebendigen Schilderungen eine kleine Triggerwarnung am Anfang des Buchs gewünscht.

Die Autorin verwendet einige Begriffe in afrikanischer Sprache. Hierzu gibt es am Ende des Buchs ein Glossar mit entsprechender Übersetzung und ggf. kleiner Erläuterung.

Die Themen Quernees und kongolesische Kultur stehen mit stark im Mittelpunkt der Geschichte.

Mein Fazit: Im Gesamten hat mir das Buch recht gut gefallen. Ich habe einige interessante Aspekte, gerade auch was die kongolesische Kultur angeht, gelernt. Auch hat sich der Roman flüssig lesen lassen. Anhand des Klappentexts hätte ich aber durchaus eine etwas andere Lektüre erwartet. Ich vergebe 3 Sterne.