zwei Frauen - zwei Kontinente

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odenwald Avatar

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Zwei Frauen, zwei Leben (eng miteinander verflochten), zwei Generationen, zwei Kontinente: darum geht es in diesem Roman.
Da ist zum Einen Mira, die sich in London mehr schlecht als recht durchschlägt. Und zum Anderen Bijoux, die aus Gründen, die man erst spät im Roman erfährt, bei Mira wohnt.
Die Autorin erzählt zum Teil in Rückblicken die Geschichte zweier Frauen, die unterdrückt werden, und die sich auf ganz unterschiedliche Weise davon befreien werden. Die ihre Liebe suchen, finden, nicht leben können, weil die Konventionen es ihnen verbieten. Die dennoch weiterleben, weitersuchen.
In klaren, oft kraftvollen Worten stellt die Autorin ihre Geschichte vor, und läßt dabei auch den politischen Hintergrund nicht außen vor: Zaire – Kongo – die Gewalt, der Militärputsch. Auch all das spielt eine Rolle in der Geschichte dieser beiden Frauen.
Natürlich bleibt auch der Rest der Familie, das familiäre Umfeld, die uns so unbekannten Gerichte und Tänze, Musik, Kleidung, nicht unerwähnt.
Zum Ende des Buches gibt es noch zwei gewaltige Überraschungen – welcher Art, wird hier nicht verraten. Nur so viel sei gesagt: ich hatte damit nicht gerechnet!
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es zum Einen eine Zeit wieder aufleben läßt, die 70er und 80er Jahre, mit all ihren Problemen, die man so nicht mehr „auf dem Schirm“ hat. Weil es auch über den gewaltigen Einfluß der Kirche auf ihre Mitglieder berichtet. Weil es dem Leser/ der Leserin einen Teil Afrikas nahebringt. Und weil die Geschichte, auch wenn es um Liebe geht, nicht süßlich oder seicht ist, sondern: „normal“. So wir wir unser Leben erleben.