Tolle Geschichte ... leider ohne Ende

Constanze trennt sich von Ihrem Partner und zieht in eine WG. Die Wohnung gehört Jörg einem reiselustigen Witwer, der bereits zusammen mit dem gutgelaunten, kochenden Murat und der meist nicht gut gelaunten, meist arbeitslosen Schauspielerin Anke wohnt. Da Jörg nach Georgien will, kann er Constanzes Geld gut gebrauchen. Zunächst gibt es die üblichen kleinen Reibereien, bis man sich mit dem neuen WG-Mitglied arrangiert hat. Es könnte alles ewig so schön harmonisch weitergehen, würde da nicht einer der vier verschwinden. Jörg verschwindet, nicht körperlich aber geistig ist er zunehmend eingeschränkt. Und so muss die WG-Familie einen Weg finden mit diesem Verschwinden zurechtzukommen. Neben pragmatischen Fragen "Wird die Wohnung verkauft?" und "Wer bleibt bei Jörg heute? " entwickelt jeder der vier eine ganz eigene Art mit dem sich verändernden Jörg umzugehen. Und findet irgendwie auch mehr oder weniger einen Weg, oder eine Idee für die Zeit nach dem Ende des gemeinsamen Weges.
Dieses Buch hat mich sehr berührt. Es war lustig, spannend, traurig, flüssig geschrieben, nachvollziehbar..... einfach sehr schön.
Bis auf das Ende, das war mir dann doch zu abrupt, obwohl ein Silvesterabend auch ein gutes Setting ist, für etwas das endet. Ich hätte mir allerdings auch noch eine kurze Betrachtung gewünscht, was aus den vieren geworden ist.
Für alle zeichnete sich ein Weg ab ? Sind sie diesen gegangen? Und auch Jörg, der wohl am "verschwinden" war, war ja noch nicht weg. Hier hätte mich gefreut zu lesen, ob die vier mit ihrer Trennung genau so toll und stark umgehen wie mit ihrem Zusammenwachsen.