Außergewöhnliches Kinderbuch mit grandioser Sprache

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melakafer Avatar

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Gleich vorneweg. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein so grandios geschriebenes Kinderbuch gelesen zu haben.
Das Buch beginnt mit einem Gespräch zwischen Mutter und Sohn beim Salat machen. Sohn soll ins Ferienlager, weil sie - alleinerziehend, arbeiten muss. Er hat absolut keine Lust auf Wald und Klassenkameraden, weiß aber, wie schwierig es für seine Mutter ist, ihn nicht gut aufgehoben zu wissen. Und Oma hat dieses Mal keine Zeit. Also Ferienlager.
Die Geschichte ist aus Sicht des Jungen geschrieben, den Namen behält er bis zum letzten Satz für sich. Er beschreibt die Leiter des Ferienlagers, die Kinder und vor allem Jörg, mit dem er sich eine Hütte teilt. Nicht weil sie großartig befreundet wären, sondern weil sie am Ende einfach übrig bleiben. Jörg ist etwas andersiger, was ihn zum Außenseiter und zur Zielscheibe von Marco und den Dreschke-Zwillingen macht.
Nachts quälen den Jungen Albträume vom Wolf und Jörg, der toll zeichnen kann, weiß genau wie er aussieht. Denn auch ihn besucht der Wolf.
Dann gibt es da noch den Koch, der ein Auge auf die beiden und auf Marco und seine Mitläufer hat.
Als der Koch krank wird, wächst die Gruppe ein Stück weit zusammen....

Ein einfühlsames, grandios geschriebenes und von Regina Kehn außergewöhnlich illustriertes Buch über den schmalen Grad zwischen anders sein und ausgegrenzt sein. Es hat mich gefangen und wird von nun an einen ganz festen Platz in meinem Bücherregal erhalten wird.