Durchwachsen

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rockabella281 Avatar

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Wolfswut - der erste True-Crime-Thriller von Autor Andreas Gößling handelt von einem Verbrechen aus Deutschland, welches 2016 in die Schlagzeilen gelangt ist. In Fässern werden Frauenteile von insgesamt fünf Frauen gelagert und konserviert. Ins Visier der Ermittler gerät der verstorbene Vater von Lotte Soltau. Alles deutet auf Ihn als Täter hin. Als dann auch noch die Leiche eines 16-jährigen Jungen mit ins Spiel kommt, wird alles für die Ermittler immer mysteriöser.
Erschreckend zu bemerken ist für den Leser, zu welchen grausamen Taten die menschliche Natur fähig ist. Klar, als geneigter Thriller- und Krimileser ist man mit den Abgründen der menschlichen Seele vertraut, allerdings nur fiktional.

Was mich an dem Buch zweifeln lässt, sind die Ermittler. Geleitet wird das Team von einer Frau, die sich lieber nur beim Nachnamen nennen lässt. Logisch, wer will in einer von Männern dominierten Berufswelt schon untergehen, durch den Nachnamen wirkt sie härter. Das war es auch schon. Frau Hallstein ist meiner Meinung nach infantil und nicht geeignet für diesen Beruf. Sie schleppt ein Trauma mit sich rum, dass sich immer wieder in ihre Gedankenprozesse schleicht. Schön und gut, aber meiner Meinung nach hat das nichts in Ihrem Berufsleben zu suchen. Auch die privaten Verwirrungen, denen die Ermittler erliegen sind eher auf dem Niveau einer Highschool, als auf dem von erwachsenen Menschen.

Alles in allem wäre es ein sehr gelunger Thriller, wenn die Protagonisten nicht wären. Es fiel mir schwer, über die ersten 200 Seiten zu gelangen, da bis dahin einfach kaum Spannung aufgebaut wurde. Wenn man es denn einmal geschafft hat, gibt dieses Buch einen wunderbaren Einblick in die Abgründe menschlicher Seelen und ist dennoch für jeden Tru-Crime Fan geeignet!