chaotisch

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bücherkarin Avatar

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Da ich Ragdoll und Hangmann nicht gelesen habe, fiel mir der Einstieg sehr schwer, manche Zusammenhänge und menschliche Beziehungen erschlossen sich mir bis zum Schluß nicht. Es wird einfach zu viel auf vorangegangenes Bezug genommen, was ich nicht gut finde, denn es handelt sich hierbei nicht um einen dreiteiligen Roman.
Die Geschichte ist durchaus interessant. Der pensionierte Detectiv Sergant Finlay Shaw hat sich offensichtlich selbst erschossen. Nur sein Ziehsohn und Freund William Fawkes "Wolf" will das nicht glauben. Es gelingt ihm, Inspector Emily Baxter und weitere ehemalige Kollegen, die Finlay nahestanden davon zu überzeugen und die schwierige Suche nach dem Mörder beginnt. Dabei gehen sie bis ins Jahr 1979 zurück, als Finlay und sein Freund Christian junge Streifenpolizisten in Glasgow waren und ihnen ein großer Heroinfund glückte. Diese vergangenen Ereignisse werden als zweite Zeitebene erzählt und das Problem beleuchtet, dass auch Polizisten nur Menschen sind und Versuchungen nicht immer widerstehen können.
In der Mitte des Thrillers ist allen klar, wer Finlay erschossen hat und die andere Hälfte vergeht damit, dies hieb-und stichfest zu beweisen. Klar, dass dies nur mit Intrigen und Winkelzügen vonstatten gehen kann, aber für den Leser sind diese oft nicht durchschaubar, man fühlt sich irgendwie "ausgeschlossen". Hinzu kommt, dass die Personen so charakterisiert sind, dass ich für keine Sympathie entwickeln konnte, also auch mit niemandem mitgefiebert habe.
Schade, dieser Thriller, der durchaus spannende Phasen hat, in denen man einfach wissen will, wie es weitergeht, hat mich insgesamt kalt gelassen.