Gelungen, aber fällt im Vergleich zu den Vorgängern etwas ab

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„Wolves“ ist der nunmehr dritte Band rund um den mittlerweile Ex-Detective William „Wolf“ Fawkes und sein Team vom New Scotland Yard. Dieser Fall ist der mitunter persönlichste für Wolf, denn diesmal handelt es sich bei dem Toten um seinen engen Freund und Mentor, den Polizisten Finlay Shaw. Alles sieht nach Selbstmord aus. Finlay wurde mit einer Pistole in der Hand in einem Zimmer gefunden, Türen und Fenster sind von innen verriegelt worden. Doch Wolf glaubt nicht an einen Selbstmord und beginnt fieberhaft in Finlays Vergangenheit nach einem möglichen Motiv für einen Mord zu suchen. Und tatsächlich findet er Beweise, die Finlays Tod in einem anderen Licht erscheinen lassen …

Obwohl „Wolves“ der persönlichste Fall für Wolf und Emily Baxter ist, ist er im Vergleich zu den Vorgängerbänden leider der am wenigsten action- und spannungsreichste Band. Die Aufklärung von Finlays Tod gestaltet sich durchaus interessant, da Wolf und sein Team immer wieder auf neue Herausforderungen und Rückschläge stoßen. Im Vergleich zu den anderen beiden Bänden, zieht sich die Handlung hier jedoch ein wenig in die Länge. Auch die vielen Zeitsprünge und Rückblenden haben meinen Lesefluss teils etwas gebremst, da ich immer wieder zurückblättern musste, um mit den verschiedenen Jahreszahlen und Daten nicht durcheinander zu kommen.

Ein Highlight von Daniel Coles Thrillern sind allerdings auch diesmal wieder die Charaktere. Alle Mitglieder von Wolfs improvisierten Team sind äußerst lebendig beschrieben und verfügen über sympathische Ecken und Kanten. So habe ich mich sehr über ein Wiedersehen mit der „knurrigen“ Baxter, unter deren harter Schale sich aber ein weicher Kern verbirgt, gefreut. Auch Edmunds, welcher mittlerweile als Privatermittler arbeitet, und Rouche sind wieder mit von der Partie. Gemeinsam setzen sie alles daran, den Tod von ihrem Freund Finlay aufzuklären, auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr begeben.

Alles in allem ist Daniel Cole mit „Wolves“ ein solider Thriller gelungen, welcher jedoch im Vergleich zu den Vorgängern etwas abfällt. Allerdings kommen in diesem Band die außergewöhnlichen, starken Charaktere erneut sehr gut zur Geltung, sodass das Lesen auch bei diesem etwas „ruhigeren“ Band viel Spaß macht. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen.

Hinweis: Da es sich bei „Wolves“ um den dritten Band der New-Scotland-Yard-Reihe handelt und dieser viele Bezüge zu den Vorgängern aufweist, sollten die anderen beiden Bände „Ragdoll“ und „Hangman“ in jedem Fall davor gelesen werden.