Wolf und Baxter

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laberladen Avatar

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Darum geht's:

Wolf, der erfolgreiche Ermittler von Scotland Yard, ist schon seit einer ganzen Weile abgetaucht, wird von der Polizei gesucht. Als sein bester Freund, der inzwischen pensionierte Polizeibeamte Finlay Shaw, tot in seinem Haus gefunden wird, kann Wolf nicht glauben, dass es sich um Selbstmord handeln soll. Er stellt sich der Polizei und macht ein verlockendes Angebot, um den Tod seines Freundes untersuchen zu dürfen.

So fand ich's:

Die Handlung von "Wolves" schließt unmittelbar an die Handlung des Vorgängerbandes "Hangman" an. Tatsächlich ist der dortige Epilog der Einstieg in "Wolves". Da es schon eine ganze Weile her ist, dass ich "Hangman" gelesen habe, musste ich meine Erinnerungen noch einmal auffrischen und die letzten Kapitel von "Hangman" erneut lesen. Eine kleine Zusammenfassung oder zwei, drei Sätze mehr, die einem die Ereignisse wieder ins Gedächtnis rufen, hätten mir zu Beginn von "Wolves" gut gefallen. Man sollte "Wolves" auf keinen Fall lesen, ohne die beiden Vorgängerbände zu kennen. Die einzelnen Ermittlungen sind zwar jeweils unabhängig voneinander, doch es gibt so viele Verflechtungen und Verwicklungen, dass man große Teile dieses dritten Bandes nur mit Schwierigkeiten verstehen würde, wenn man ihn liest, ohne die Vorgänger zu kennen.

Die Ermimttler aus Band 1 und Band 2 finden sich wieder zusammen. Das bedeutet, dass ich mich über ein Wiedersehen mit Baxter und Edmunds freuen durfte, aber auch Wolf hier eine große Rolle spielt. Der war ja im zweiten Band so gut wie nicht vorgekommen. Die Dynamik zwischen den dreien war interessant und durchaus unterhaltsam. Private Verwicklungen spielen eine Rolle, sowohl Wolfs schwarzer Humor als auch Baxters freches Mundwerk sorgen für Schmunzler. Wie auch in den ersten beiden Bänden kann man die Figuren schon ein bisschen als überzeichnet bezeichnen, aber da mein Humor hier exakt getroffen wurde, habe ich das gerne verziehen und mehr als einmal laut gelacht.

Die Ermittlungen betreffen alle persönlich, da die meisten mit dem Opfer, Finlay Shaw, und seiner Frau Maggie befreundet waren oder sie zumindest kennen. Einige Rückblicke beleuchten dann auch gut, wie die gemeinsame Vergangenheit mit Finlay sie auch heute noch beeinflusst. Ebenso wird ein großer Drogenfund nochmal durchlebt, mit dem Finlay den Fall seines Lebens hatte, der ihn zu einer kleinen Berühmtheit gemacht hat. Und erklärt, wieso der Polizeichef Christan Bellamy sich persönlich an den Ermittlungen beteiligt.

Dem Ende geht es vergleichsweise ruhig entgegen, es wird mehr Rafinesse und Trickreichtum verlangt als Action und Schießereien, denn den Bösewichten ist einfach nicht beizukommen. Auch wenn man vor dem Showdown schon weiß, wer zu überführen ist, reicht das nicht aus, um dem aalglatten Verbrecher seine Taten auch nachzuweisen. Daher ist dieser dritte Band insgesamt ruhiger als die beiden Vorgänger, jedoch durch die bunten und unterhaltamen Charaktere für mich kein Stückchen langweilig, sondern nur etwas anders als die beiden Vorgänger.

Am Ende steht ein abrundender Epilog, der den Eindruck bestätigt, dass es wohl bei dieser Trilogie bleiben wird und keine weiteren Bände dazu kommen. Ich hoffe, ich irre mich, denn das Ermittlerteam ist mir ans Herz gewachsen und ich würde sie gerne noch bei weiteren Ermittlungen begleiten. Doch selbst wenn es nicht so kommt, lässt mich der Abschluss des dritten Bandes zufrieden zurück.