Gänsehaut von Anfang an

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Der Thriller Woman in Cabin 10 von Ruth Ware bereitet ab dem ersten Kapitel Gänsehaut. Die aus der Perspektive der Journalistin Laura Blacklock, genannt Lo, erzählten Vorkommnisse im September eines Jahres sind erschreckend. Der Schreibstil ist auffallend bildhaft. Man hört das leise Knarzen der Schritte auf dem Fußboden, während sich der maskierte Einbrecher in Los Wohnung zu schaffen macht. Verletzt bleibt sie in einem verschlossenen Raum zurück. Die folgenden drei Tage kann man ebenfalls förmlich fühlen, wie sie das Adrenalin wach hält. Zudem hat sie Streit mit ihrem Freund Judah. Er möchte mit Lo ein gemeinsames Leben beginnen, doch sie scheint etwas zu hemmen. Versierte Leser wittern hier natürlich das Geheimnis aus längst vergangenen Zeiten. Die Protagonistin gewährt kurze Einblicke in eine verletzte Seele, sodass daraus ein Ratespiel zu Wahrheit und Lüge entstehen kann.

Die eigentliche Handlung beginnt mit Betreten des luxuriösen Kreuzfahrtschiffes Aurora Borealis, das sich mit nur 20 Passagieren auf die Jungfernfahrt durch die norwegischen Fjorde aufmacht. Durch das Gespräch mit dem Steward lernt auch der Leser die Anordnung der Decks kennen und die ersten beteiligten Personen. Dass es sicher nicht so beschaulich bleibt, lassen zwei Mails erahnen, die nur wenig später in Los Postfach unbeantwortet bleiben. Ihr Freund und ihr Chef machen sich Sorgen, weil Lo sich noch nicht bei ihnen gemeldet hat. An dieser Stelle war ich bereits so gefesselt, dass ich die überaus lange Leseprobe gern noch erweitert hätte. Wenn das Buch am 27. Dezember erscheint, werde ich mir die folgenden zwei Tage blocken, damit ich endlich weiß, was auf dem Schiff passiert ist.