Weniger Agatha Christie als erwartet

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takabayashi Avatar

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Die Protagonistin Lo Blackwood wirkt etwas seltsam und verpeilt, nicht unbedingt sympathisch. Verunsichert durch einen nächtlichen Einbruch in ihre Wohnung flüchtet sie in die Wohnung ihres abwesenden Freundes Judah, der dann aber unerwartet zurückkommt. Aus dem Schlaf gerissen reagiert sie reflexartig und haut ihm eine Lampe auf den Kopf, bevor sie merkt, wer er ist. Die Stimmung zwischen ihnen ist angespannt, auch weil Judah ein attraktives Jobangebot in den USA ausgeschlagen hat und endlich mit Lo zusammenziehen will. Das macht ihr Angst, sie fühlt sich eingeengt.
Aber zuerst einmal muss sie sich um ihren nächsten Job als Reisejournalistin kümmern, die Jungfernfahrt einer exklusiven Yacht.
Das Cover passt sehr gut zum nautischen Thema. Der Roman verbreitet ein gewisses Unbehagen, Spannung liegt in der Luft, allerdings ganz anders als bei Agatha Christie. Vorablesen kündigte diesen Krimi als von Christie inspiriert an, aber es ist doch eher ein Thriller als ein Alte-Damen-Krimi. Trotzdem bin ich gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
Was ich nicht verstehe ist, warum man so einen Titel auf Englisch stehen lässt, obwohl man doch gut "Die Frau in Kabine 10" hätte nehmen können.