Ein super spannendes Buch!

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nana_fkb Avatar

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Klappentext:
Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Schrei aus der Nachbarkabine und hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres – wie ein menschlicher Körper. Sie alarmiert den Sicherheitsoffizier. Aber die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Die junge Frau aus Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben. [Quelle: dtv]

Meine Meinung:
Ich habe sehr viel Gutes über das Buch gehört, weshalb ich mich letzte Woche dazu entschieden habe, es zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht: Die Geschichte ist wirklich unglaublich spannend erzählt und nimmt mit der Zeit an Fahrt auf. Auf den ersten Seiten erfahren wir, dass Lo kurz vor der Kreuzfahrt in ihrer eigenen Wohnung überfallen wurde und danach (verständlicherweise) an Angstattacken leidet. Sie entscheidet sich aber trotzdem für die Kreuzfahrt, da sie sich dadurch einen Aufstieg der Karriereleiter erhofft. Auf dem Schiff angekommen, gerät der Überfall erstmal in den Hintergrund. Denn das Kreuzfahrtschiff, welches nur aus 10 Kabinen besteht, begrüßt die Gäste mit unglaublichem Glamour. Das Personal ist unglaublich zuvorkommend, geizt nicht mit Champagner und lässt die Herzen der ausgewählten Gäste höher schlagen. Am Abend soll es einen großes Dinner geben. Als Lo merkt, dass sie ihren Mascara zu Hause vergessen hat, klopft sie kurzerhand an die Tür der Nachbarkabine und fragt die Bewohnerin aus Kabine 10, ob sie sich ihren Mascara leihen kann. Alles wirkt sehr harmlos und unproblematisch. Der Abend verläuft sehr gut und als Lo zurück in ihre Kabine geht, kann sie endlich wieder einschlafen. Das ging die Tage nach dem Überfall nicht. Doch dann wird sie von einem Schrei und einem Geräusch in der Nachbarkabine geweckt. Sie kann es erst nicht zuordnen, hört dann aber einen großen Gegenstand ins Wasser platschen. Sie ruft den Sicherheitsbeauftragten ins Zimmer, erklärt ihm alles, was sie gesehen und gehört hat und hofft, dass er etwas unternimmt. Doch schnell wird klar: Kabine 10 ist gar nicht besetzt gewesen, da ein Gast kurzfristig abgesagt hat.

Und genau das ist das Dilemma, in dem Lo schon nach kurzer Zeit steckt: Die Kabine war nicht besetzt und doch hat sie den Abend zuvor noch mit einer Frau gesprochen, die sie danach nicht mehr auf dem Schiff gesehen hat. Liegt es an dem Überfall und ihre Nerven spielen doch verrückt? War es möglicherweise der viele Alkohol, der am Abend beim Dinner geflossen ist?

Lo glaubt nicht wirklich daran, doch ihr werden genau diese Punkte letztlich zum Verhängnis. Denn es scheint, als würde ihr niemand glauben. Kein anderer Gast hat die Dame gesehen und es wird an Los Zustand gezweifelt. Doch sie glaubt fest an das, was sie gesehen hat und macht sich gemeinsam mit einem alten Freund, der auch auf dem Schiff ist, auf die Suche nach einer Lösung.

Das Buch ist wirklich sehr gut geschrieben. Ich war mir während des Lesens nie ganz sicher, ob sich vielleicht doch alles nur in Los Kopf abspielt. Denn viele Punkte passen einfach nicht zusammen und wirken an den Haaren herbei gezogen. Die Autorin hat es geschafft, dass ich immer wieder an Los Geschichte zweifle und überlege, wie es abgelaufen sein könnte. Ist sie vielleicht doch verrückt und bildet sich alles nur ein? Oder gibt es auf dem Schiff einen Mörder, der sich einfach nur sehr gut tarnen und seine Spuren verwischen kann?

Lo ist als Person relativ schwer zu greifen, obwohl sie der Hauptcharakter in diesem Buch ist. Man merkt, dass ihre Angst von Seite zu Seite immer weiter wächst und sie selbst nicht weiß, was sie noch glauben soll. Trotzdem ist eine gewisse Distanz zu spüren. Ich kann mich nicht ganz in sie hinein versetzen und einige Handlungen kann ich nicht nachvollziehen.

Fazit:
Es handelt sich hier um einen sehr spannenden Thriller, dessen Auflösung mich allerdings nicht ganz überzeugt hat, da doch die ein oder andere Frage in dem Zusammenhang auftaucht. Der Schreibstil ist unglaublich gut, wodurch man sehr schnell in die Situation eintaucht und sich fragt, ob das, was Lo gesehen und gehört hat, wirklich der Wahrheit entspricht.