Kreuzfahrt mit ungewissem Ausgang

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
chrischid Avatar

Von

Eine Kreuzfahrt durch die norwegischen Fjorde, für Journalistin Lo geht ein Traum in Erfüllung als sie erfährt dieser Fahrt beruflich beiwohnen zu dürfen. Doch was vielversprechend begann, entwickelt sich immer mehr zu einem Albtraum. Lo ist sicher, dass in der Nachbarkabine ein Mord geschehen ist, aber niemand glaubt ihr, denn die Kabine ist nicht belegt. Auch die ominöse Frau, mit der Lo noch kurz zuvor gesprochen hat, scheint niemandem bekannt. Beginnt sie den Verstand zu verlieren oder ist alles eine einzige große Verschwörung?

Ein Kreuzfahrtschiff, eigentlich ein mehr oder minder übersichtliches Terrain, in jedem Fall aber begrenzt, und doch kommt es zu Ereignissen, die man niemals für möglich gehalten hätte. So sie denn der Wahrheit entsprechen. Denn als Leser ist man zunächst geneigt den Darstellungen der Journalistin Glauben zu schenken. Als jedoch nach und nach Lücken und Widersprüche auftauchen ist man nicht mehr haltlos überzeugt von den angeblichen Geschehnissen an Bord. Andererseits ist da aber noch Los Freund, der von zu Hause Himmel und Erde in Bewegung setzt, da sie nach dem Ende der Kreuzfahrt nicht mehr auftaucht. Was also war geschehen?

Es beginnt ein Verwirrspiel, das psychologisch sehr dicht erzählt und gut gemacht ist. Da heißt es für den Leser alle Sinne beisammen halten, um in den Strömungen nicht unterzugehen oder sich selbst zu verlieren. Nur wenn sämtliche hinweise entdeckt und auch die feinsten Nuancen von Unsicherheiten erkannt werden, gibt es eine Chance zu verstehen was auf dem Schiff vor sich geht, noch bevor es konkret zur Sprache kommt. Allerdings weiß man selbst dann noch nicht welchen Ausgang das Geschehen nehmen wird, denn alles ist möglich.

Mit atemloser Spannung und einem Händchen für Verstrickungen aller Art erschafft die Autorin eine nervenaufreibende Atmosphäre, die den Leser schnell in den Bann zieht und ihn mehr als einmal (ver)zweifeln lässt.