Woman in Cabin 10 begann spannend und endete fulminant.

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Die Reisereporterin Lo Blackwood landete zum ersten Mal in ihrer Karriere beim Magazin Velocity einen großen Auftragscoup. Sie darf die Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffes journalistisch begleiten, eine verantwortungsvolle Aufgabe mit Aussicht auf einen Karriereschub bei ihrem Arbeitgeber.
Kurz bevor die „Aurora“ in See sticht wird Lo Opfer eines Wohnungseinbruchs, der die junge Frau schwer traumatisiert. Sie ist in schlechter körperlicher und psychischer Verfassung, als sie an Bord der Luxusjacht steigt. Dennoch versucht sie tapfer durchzuhalten und sich ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
Doch kurze Zeit später beginnt ein neuer Alptraum. Sie hört einen menschlichen Körper ins Meer fallen und die Dame, die Kabine Nr. 10 bewohnte, verschwindet spurlos. Wer war das Mädchen und warum musste sie sterben? Befindet sich ein eiskalter Mörder auf dem Schiff? Wer kommt als Täter infrage? Lo beginnt zu recherchieren, nichtsahnend, dass sie bereits kurze Zeit später selbst um ihr Leben bangen muss.

Woman in Cabin 10 begann spannend und endete fulminant. Auf den letzten 80-100 Seiten steigerte sich der Nervenkitzel noch einmal und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Die Story war zu jeder Zeit verständlich und schlüssig. Lediglich die Namen von Lo`s Mitreisenden kann ich immer noch nicht fehlerfrei zuordnen, aber das spielt in der Geschichte kaum eine Rolle.

Lo`s psychische Verfassung, ihre Ängste, ihre Mutlosigkeit kombiniert mit Schlafstörungen und Albträumen, die Beschreibung ihres Seelenlebens, dieses Szenario hat die Autorin Ruth Ware brillant umgesetzt. Ich litt und bangte stundenlang mit der Hauptprotagonistin.

Darum kritisiere ich, dass die Entwicklung und Aufklärung des Falls zu schnell abgehandelt wurde. Die Story des Täters und der Beteiligten hätte meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient.

Aber trotz dieses kleinen Kritikpunktes gebe ich eine absolute Leseempfehlung. Wer Hochspannung auf über 300 Seiten erträgt, sollte bei diesem Buch zugreifen und sich ein paar Lesestunden voller Nervenkitzel gönnen. Ich gebe 4 von 5 Sternen, wobei das Buch bei mir knapp an der Höchstbewertung vorbeigeschrammt ist.