Abenteuerliche Reise mit der wohl wortgewandtesten Amazone des DC-Universums

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chrissey22 Avatar

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Inhalt:
Wonder Woman – als Heldin geboren, zur Legende geworden

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...

Erster Eindruck:
Was war ich erleichtert, als ich gesehen habe, dass der deutsche Verlag das englische Cover übernommen hat! Denn das originale Cover ist einfach eine Wucht! Ich liebe das Schild mit dem großen „W“ genauso, wie die schemenhaft angedeutete Amazone.
Die Farbgebung passt perfekt zu der Figur, die ursprünglich durch Comics berühmt wurde, weshalb ich auch den dunkelblauen Hintergrund einfach nur passend finde. Unter dem Umschlag, verbirgt sich ein dunkelblaues Buch mit glänzenden roten Lettern, was ich ebenfalls als sehr schick empfand.
Aber nun zum Klappentext. Diana, die Tochter der Amazonenkönigin träumt vom Ruhm und von der Anerkennung ihrer Amazonenschwestern und will deshalb dieses Rennen rund um die Insel Themyscira gewinnen. Während des Rennes entdeckt sie ein sinkendes Schiff und rettet dem Mädchen an Bord das Leben. Doch dann erfährt Diana, dass dieses Mädchen die ganze Welt ins Chaos stürzen kann! Der Klappentext hat mich direkt angefixt und neugierig gemacht, denn Alias Schicksal scheint die Welt der Menschen nachhaltig beeinflussen zu können.

Schreibstil:
Dies war mein erstes Buch von Leigh Bardugo (Schande über mein Haupt!) und ich war direkt verzaubert von ihrem Schreibstil. Ich hatte gehofft, dass die Diana in diesem Buch etwas vom Charme und Witz der „Kino-Amazone“ Gal Gadot abbekomme würde und wurde von der Autorin wirklich nicht enttäuscht. Diana von Themyscira hat zwar absolut keine Ahnung wie sich die Welt der Menschen so dreht, dennoch ist sie um keinen verwegenen, frechen und witzigen Spruch verlegen! Genau so muss eine Heldin des 21. Jahrhunderts aussehen. Die Dialoge der verschiedenen Figuren waren spritzig, authentisch und unglaublich unterhaltsam. Dennoch gab es auch einige Stellen, in denen Bardugo versucht dem Leser allgemeingültige und gleichwohl auch wichtige „Botschaften“ zu vermitteln. So spricht sie die Themen Rassismus und Ausgrenzung an und ebenso auch den gesellschaftlichen Anpassungsdruck. Diese dezent gesetzten wohl verpackten Botschaften sind genau das, was die Figur der „Wonder Woman“ ausmachen sollte. Mich hat der Schreibstil und auch der Aufbau des Buches wirklich positiv überrascht.

Inhalt:
Inhaltlich beschäftigt sich das Buch eigentlich primär nur mit einer Sache: Der Rettung der Menschheit. Was für einen Thriller viel zu übertrieben wirken würde, ist für eine Heldin aus dem DC-Universum gerade mal das absolute Minimum. Als Diana während dem Rennen also das kenternde Schiff vor der Küste ihrer Heimatinsel entdeckt, wittert sie gleich die Chance sich endlich vor ihren Schwestern zu beweisen. Sie rettet Alia, die einzige Überlebende und verfrachtet das Mädchen in eine höhergelegene Höhle. Allerdings bedenkt sie nicht, dass es den Amazonen seit Urzeiten nicht erlaubt ist, „Gäste“ auf die Insel einzuladen. Die Insel wird von schweren Erdbeben heimgesucht und als das mystische Orakel der Insel Diana auch noch offenbart, dass all dies einzig und allein an dem Mädchen liegt, ist diese direkt Feuer und Flamme die Welt zu retten und endlich die Gunst ihrer Mutter zu gewinnen.
Die beiden fliehen von der Insel und nach und nach erfährt Diana immer mehr über Alia und ihr chaosdurchtränktes Leben.
Für mich war gerade die Idee der „Kriegsbringerin“ sehr interessant. Allerdings hat mir etwas Übel aufgestoßen, dass aus dem englischen Titel „Warbringer“ (dt. Kriegsbringer/in) ganz plump „Kriegerin der Amazonen“ gemacht wurde. Denn der deutsche Untertitel „Kriegsbringerin“ wäre doch viel passender für die Geschichte gewesen. Denn vorrangig handelt die Geschichte eben um die Nachfahrin Helenas, die die Macht hat die Welt in Chaos zu stürzen und diese mit nie endendem Krieg und Tod zu überschütten.
Obwohl die Idee wirklich grandios war (und die Umsetzung bis auf ein paar wenige Längen) ebenfalls, vermisst man als Leser irgendwie den Höhepunkt der Geschichte. Gerade im letzten Drittel kommt zwar eine große Wendung der Geschichte auf, diese war für mich aber irgendwie nicht wirklich ausschlagend für den Spannungsbogen, der irgendwie keinen wirklichen Höhepunkt besaß. Die Geschichte hat gerade im mittleren Teil einige Längen, die man spannender hätte gestalten können.

Fazit:
Für Fans von Diana und ihrer Heimatinsel Themyscira ist dieses Buch ein absolutes MUSS. Egal ob Comics oder Kinofilm von 2017 – dieses Buch hat eine spannende neue Geschichte der mutigen Amazone parat, die absolut lesenswert und unterhaltsam ist. Auch wenn man nicht so viel über die Figur der Diana erfährt, so bietet das Buch doch spannende Lesestunden.