Amazone trifft New York

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buch-leben Avatar

Von

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in das Buch etwas schwer fiel. Die Insel und die Welt der Amazonen wird zwar super beschrieben, aber es war alles etwas sachlich. Mir haben die Emotionen gefehlt, was aber - im Nachhinein betrachtet - auch einfach an der Amazonen-Welt lag. Ich habe das Buch dann erstmal ein paar Tage zur Seite gelegt, um später weiterzulesen. Und dann musste ich den Rest an einem Tag wegsuchten.

Diana, die Protagonistin, fand ich am Anfang auch etwas rational, aber genau dieser Charakterzug macht sie aus. Dadurch wurde sie mir beim Lesen immer sympathischer und verkörpert die Amazonen einfach perfekt. Es zeigen sich aber - vor allem gegen Ende - immer wieder Risse in ihrer Rüstung, in denen man erkennt, wie ihr die menschliche Welt ans Herz wächst.

Toll fand ich, dass die eigentliche Geschichte gar nicht auf der Amazonen-Insel spielt, sondern in New York bzw. Griechenland. Gerade der Big Apple war ein harter Kontrast zur heilen, ruhigen Welt der Amazonen. Das hat super gepasst. Außerdem war es spannend, Diana in der ungewohnten Umgebung zu folgen. Ihre Unwissenheit hat mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Eine tolle Ergänzung zur Spannung, die permanent weiter aufgebaut wurde.

Und es wird spannend. Nachdem Diana und Alia erstmal in New York angekommen sind, wird dem Leser eigentlich keine Atempause mehr gegönnt, weil ein Ereignis das nächste jagt. Hier lernen wir außerdem Alias Freunde und ihren Bruder kennen, die vor allem durch ihre Individualität hervorstechen. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Autorin hier nicht die "Hübschen und Schönen" in den Vordergrund stellt, sondern Außenseiter.

Kurz vor Ende kommt es dann zu einer Wendung, die man so auf keinen Fall vorausahnen konnte. Ich war beim Lesen richtig geschockt und bin immer noch etwas traurig über die Entwicklung, aber hey, irgendwie liest man doch genau deswegen Bücher, um so überrascht zu werden. In sich war es nämlich doch schlüssig.

Gut gefallen hat mir, dass dieses Buch zwar ein Reihenauftakt ist, der erste Band aber trotzdem ein abgeschlossenes Ende hat. Wer also nichts weiter über Diana und ihre Freunde erfahren will, hat trotzdem ein abgeschlossenes Buch vor sich. Nichts ist gemeiner als ein Cliffhanger, bei dem alles bis zum nächsten Band offen bleibt.

Ich werde die Amazonen-Reihe aber auf jeden Fall weiterverfolgen, denn ich wurde richtig infiziert. Der Schreibstil war super, schön flüssig, sehr spannend, ab und an auch ein paar griechische Ausdrücke, die sehr gut eingebaut wurden. Für mich ist "Wonder Woman" ein richtiges Highlight: Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!