Ausbaufähige Unterhaltung

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hybris Avatar

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Leider habe ich den Kinofilm mit Gal Gadot nicht gesehen, ich hätte es aber gerne getan.
Hier gibt es nun die Erzählung rund um die Comicheldin Wonder Woman in Buchform!
Der dtv Verlag ordnet die Publikation dem Genre „Jugendliteratur“ zu, dies sollte man bei der Lektüre im Hinterkopf behalten.

Worum geht’s ?
- „Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...“
Für Leser, die sich mit griechischer Mythologie nicht auskennen, wird alles an der Geschichte neu und faszinierend sein. Wenn man jedoch ein bisschen Ahnung von der Materie hat, wird man bekannte Elemente entdecken, was an sich nichts Schlechtes sein muss.
Der Stil der Autorin Leigh Bardugo liest sich einfach, die Hauptzielgruppe läuft nicht Gefahr, überfordert zu werden. Actionreiche Szenen gibt es natürlich in der Geschichte, aber auch langweilige, um nicht zu sagen, langatmige Passagen. Bei der Figurenzeichnung hätte ich mir noch ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht, und eigentlich gibt der Stoff viel her – Drama, Gefahr, die Lichter der Großstadt und die Notwendigkeit der Anpassung an ein fremdes Umfeld.
Mit ein wenig mehr Straffung und Erzähldichte hätte die Autorin ein sehr spannendes Fantasybuch erschaffen können, auch mit einem präziseren Blick auf die Gefühle und Gedanken der Protagonisten hätte Leigh Bardugo sicher nichts falsch gemacht.
So bleibt es bei solider Unterhaltung.

Von mir gibt’s drei Sterne.