Emotional aufgeladener Roman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
vica Avatar

Von

"Wort für Wort zurück ins Leben" handelt von der 52-jährigen Pearl, die seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, der in England lebt, hat und mit ihrem Ehemann abgeschieden in Frankreich lebt. Ihr Bruder, zu dem sie ebenfalls praktisch keinen Kontakt hat, überbringt ihr die Botschaft, dass der Vater im Sterben liegt. Wider Erwarten begibt Pearl sich nach England, schafft es aber nicht mehr pünktlich und eine klassische Versöhnung, besser gesagt Wiedervereinigung, bleibt aus. Stattdessen werden ihr die Tagebücher ihres Vaters vermacht, die dieser Jahrzehnte lang in Stenographie, die nur Pearl lesen kann, geführt hat. Und diese Tagebücher enthüllen einige Geheimnisse.
Praktisch jeder der Protagonisten trägt sein Päckchen, mal größer und mal weniger. Es ist beinahe schon verstörend, dass kaum einer der Beteiligten von emotionaler Belastung jedweder Art verschont bleibt und grade das macht den Roman so emotional, gelegentlich definitiv zu emotional. Die Emotionen sind an und für sich nachvollziehbar, allerdings erst, nachdem man sich durch die Seiten gekämpft hat, um die Gründe für die Emotionen und Handlungen zu begreifen. Der ganze Roman erscheint mir etwas langatmig und irgendwann haben mir die immerzu neu enthüllten Geheimnisse auch gereicht. Die Protagonisten haben auch mich trotz der übertrieben anmutenden Geschichte positiv angesprochen, sie wirkten authentisch und man konnte die Gedanken dieser weitestgehend gut verstehen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Geschichte war ja doch fesselnd genug, als dass ich den Roman tatsächlich schlecht weglegen konnte und in einem Rutsch gelesen habe.