Schicksalhafte Familiengeschichte

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ju_li Avatar

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Ich bin etwas zwiegespalten bei diesem Buch. Am Ende hat es mich tatsächlich zufrieden gestimmt und ich mochte auch die Entwicklung, die wir in diesem Buch miterleben konnten. Allerdings war der Weg dahin doch etwas anders als gedacht. Während im Klappentext vor allem auf die Tagebücher des Vaters eingegangen wird, nehmen diese tatsächlich fast keinen Teil der Geschichte ein. Beziehungsweise nicht deren Inhalt. Den wer die Tagebücher erhalten soll, darüber streitet sich gefühlt die ganze Familie.
Neben der Entfremdung des Vaters von seiner ersten Familie, nehmen auch noch viele weitere Schicksalsschläger innerhalb von Pearls Familie Platz in diesem Roman ein. Ja, sie sind alle irgendwie aufeinander abgestimmt, aber ob man alle gebraucht hätte, darüber bin ich mir nicht sicher.
Die verschiedenen Beziehungen, die in der Geschichte thematisiert wurden, waren für mich in vielen Punkten leider nicht harmonisch, obwohl sie das darstellen sollten. Und damit meine ich nicht die Beziehungen, die offensichtlich zerrüttet waren und auch nicht in einem guten Licht dargestellt wurde, sondern die Beziehungen zwischen den Menschen, die sich eigentlich gerne haben.
Ich kann nicht mal sagen, dass ich das Buch nicht gerne gelesen habe. Im Gegenteil, ich wollte unbedingt miterleben, wie sich Pearl entwickelt und wie sie aus ihrem kleinen Wald in Frankreich und ihrem zurückgezogenen Leben ausbricht. Aber trotzdem habe ich mich mühsam durch das ein oder andere Kapitel gelesen.
Das Ende des Buches hat für mich das Ruder dann nochmal rum gerissen und hat für mich die Geschichte harmonisch abgeschlossen. Ein Buch mit viel Tiefe, welche über den eigentlichen Klappentext hinausgeht und viele Schicksalsschläge behandelt.