Arbeit und Leben

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klautschi Avatar

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Da gibt es Julia, die ihren Job als Krankenschwester verloren hat und wieder zu ihren Eltern ziehen muss. Vom AMS bekommt sie Geld – demütigend. Julia muss sich überlegen, wie es in ihrem Leben weitergeht, wovon sie leben und wie bzw was sie arbeiten will. Denn klar ist, als Krankenschwester möchte sie nicht mehr arbeiten.

Dann gibt es Oskar, den Städter, der zur Reha im Dorf ist, nach einem „Luxusinfarkt“, und für ein Jahr lang ein Grundeinkommen gewonnen hat. Auch er überlegt sich nach dem Herzinfarkt, wie es in seinem Leben weitergehen soll. Zuvor war er Vermessungstechniker, seiner Ansicht nach ein fader Job. Beide arbeiten also aktuell nicht, erhalten aber Geld, jedoch fühlt sich das Grundeinkommen ganz anders an als das Geld vom AMS.

Julias Vater hat sein Leben lang in der nahegelegenen Schokoladenfabrik gearbeitet, ständig in Sorge, dass die Fabrik schließen wird. Als er dann das Angebot bekommt, als langjähriger Mitarbeiter mit hohen Kosten für die Firma die Fabrik zu verlassen und früher in Pension zu gehen, ist er zuerst ganz froh darüber, weiß aber mit der Zeit, die er sonst mit Arbeit verbracht hat, auch nicht recht viel anzufangen. So hackt und arbeitet er mit Holz.

Die Mutter, die in ihrer Jugend Flugbegleiterin werden wollte und dann doch geheiratet und Kinder bekommen, verbrachte so als Hausfrau ein aussichtsloses Leben mit Kochen, Waschen, Bügeln. Dieses Leben nahm nie ein Ende, weil es immer wieder von vorne anfing,. Der Garten Hobby bedeutete in Wirklichkeit auch nur Arbeit. Sie verlässt von heute auf Morgen den Vater und beginnt in Italien bei einer privaten Eisenbahngesellschaft zu arbeiten.

Der Wirt im Dorf ist pleite, eigentlich selbst sein bester Gast, und muss seine Gastwirtschaft aufgeben, er schafft das einfach nicht mehr. Dabei hätte er gern weitergearbeitet, nur konnte er davon nicht mehr leben.

Wie wollen wir künftig leben und arbeiten? So das zentrale Thema dieses Romans! Wie soll unser Arbeitsleben aussehen – wenig Einkommen, aber es bereitet Freude oder umgekehrt? Gut beschrieben wird, welchen Unterschied ist es macht, wenn man sich neu orientieren möchte – sei es, dass man abhängig ist vom AMS oder oderGeld zur Verfügung bekommt und sich ohne Zwang neu orientieren kann.

Mit hat der Roman sehr gut gefallen, weil die Themen sehr subtil daherkommen, vieles auf den Punkt bringen und sehr zum Nachdenken anregen.