Tristesse in der Provinz

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Eines vorweg: Birgit Birnbacher spricht in „Wovon wir leben“ ernste und wichtige Themen an. Macht ein Leben nur dann Sinn, wenn wir einer bezahlten Arbeit nachgehen? Ist der Sinn des Lebens nur darin zu sehen, dass der Mensch sich in seiner Tätigkeit bis zur Verrentung selbst verwirklicht- und vielleicht auch plagt? Julia hat sich als Krankenschwester einen schweren Behandlungsfehler zu Schulden kommen lassen. Man hat sie gekündigt. Inzwischen hat sie Asthma, in finanzieller Not und desorientiert kehrt sie ins Elternhaus zurück. Doch dort findet sie keine Wärme vor. Die Eltern haben sich ohne ihr Wissen getrennt, der geistig behinderte Bruder lebt in einem Pflegeheim. Das Dorf ihrer Kindheit wirkt öde und kalt  -  Arbeitsmangel und wirtschaftlicher Niedergang prägt den Ort. Julia wirkt ziellos, bis sie Oskar kennenlernt, einen Rehapatienten aus einer benachbarten Klinik.Seine Zukunftspläne sehen so ganz anders aus, als man es erwarten würde… Zu Beginn bin ich der Geschichte interessiert gefolgt. Auf Dauer jedoch fand ich die Story aber zu negativ, zu trist. Die Dorfgemeinschaft, in der Julia sich wiederfindet, ist bestenfalls skurril, aber es überwiegt auch hier das Negative. Ausweglosigkeit, wohin man blickt, Vernachlässigung, Tristesse. Für mich persönlich wären kleine Hoffnungsschimmer zwischendurch geeigneter gewesen, um mein Interesse wachzuhalten.