"Was nicht gesagt wird, ist nicht da"

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linda.konig12 Avatar

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Was für ein feines Buch mit all diesen Sätzen die so viele Dinge so wunderbar auf den Punkt bringen. Ich schreibe die ganze Zeit Sätze raus und lese immer wieder in den Seite, obwohl ich das Buch schon längst beendet habe.
Ich möchte es einfach noch nicht in mein Regal stellen und brauche die Zeilen noch etwas an meiner Seite.

"Sobald wir hinsehen, hin und gleich wieder weg, sobald wir beginnen, nachzudenken, aufzurollen, auszusprechen, lassen wir zu, dass er über uns kommt, dieser Schmerz...
Was nicht gesagt wird, ist nicht da."
(Seite 88)

All diese vielen, feinen Sätzen haben mich durch die Seiten geführt.

Die Hauptfigur Julia, wird aufgrund eines Behandlungsfehlers als Krankenschwester "entlassen" und geht für einige Zeit wieder in ihr Elternhaus zurück. Die Mutter ist nicht mehr da und sie ist mit ihrem einsamen und hilflosen Vater konforntiert. Julia lebt dort erst einmal so vor sich hin und lässt die Dinge auf sich zu kommen. Wir begleiten sie durch den eher langweiligen Alltag. Dort, in ihrem Heimatdorf, lernt sie den Städter Oskar kennen, auch er ist auf der Suche, nach einer Aufgabe. Sie nähern sich an, lernen sich kennen.

In dem Buch geht es um das alltägliche Leben in diesem Dorf, um die Sätze die nicht gesagt werden und die eigenen Themen die man nicht angeht.
Es geht um Familie und um das Leben in das man fällt und das man sich nicht aussuchen kann. Und es geht um Schicksalsschläge, wie man damit zurechtkommt und um Krankheiten die einen daran hindern das Leben zu leben welches man möchte.