Wie ein modernes Märchen

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maehappel Avatar

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Dieser Roman ist keine leichte Kost. Er ist überraschend kurz und beinhaltet trotzdem so unbeschreiblich viel. Er wirkt lange nach.
Die Geschichte um Julia setzt sich aus vielen Einzelheiten zusammen. Es gibt viele große und kleine Klischees. Dazu passend, das Umschlagbild: viele grobe Farbtupfer. Erst mit etwas Abstand und darüber nachdenken ergibt sich das Gesamtbild.
Julia, die Ich-Erzählerin, steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Unfreiwillig. Das alte Leben als konnte sie aus eigener Kraft nicht beenden. Aber ihr Körper zwingt sie dazu. Sie muss etwas grundlegend verändern. Aber dafür muss sie zunächst erkennen, was sie eigentlich will. Bisher hat sie sich eher dadurch definiert, wie sie nicht sein will.

Sprachlich gefällt mir das Buch sehr gut. Hier zählt jedes Wort - also nichts fürs schnelle Lesen. Ob man die Geschichte selbst und die Protagonistin mag, hängt sicherlich auch davon ab, welchen persönlichen Zugang man als Leserin / Leser zum Inhalt hat. Für mich persönlich war es an der einen oder anderen Stelle too much. Mit etwas Abstand würde ich die Geschichte als eine Art modernes Märchen bezeichnen. Und es ist ja bekannt Märchen haben eine wichtige Botschaft und einen wahren Kern.