Wie wollen wir leben?

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käthe Avatar

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Julia lebt in einer Großstadt, mit all den Möglichkeiten, Ablenkungen und Freizügigkeiten, aber auch mit der Einsamkeit, der Hektik, dem Stress und den Unverbindlichkeiten. Ein kleiner Fehler katapultiert sie aus ihrem Job als Krankenschwester. Aber ist dieser Fehler vielleicht doch eher das Resultat eines "falschen" Lebens? Eine Lungenkrankheit, die ihr den Job und das Leben schwer macht, eine Affäre mit einem Arzt, die nur oberflächlich bleibt. Glücklich wirkt Julia nicht in diesem Leben.
Sie kehrt zurück in das kleine Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, der Vater holt sie mit seinem alten Auto am Krankenhaus ab. Zurück im Dorf habe ich mich mehrfach gefragt, in welcher Zeit die Szenen spielen. Die Zeit scheint dort 50 Jahre still gestanden zu haben. Und doch ist es oft genau das, was man vielerorts noch in dörflichen Gegenden beobachten kann: Alte hierarchische Strukturen zwischen Mann und Frau, die "Weggezogenen" werden als eitel und eingebildet betrachtet, Akademiker sind sowieso suspekt. Andererseits findet Julia hier das, was ihr in ihrem städtischen Umfeld gefehlt hat: Eine Aufgabe, Liebe, frische Luft und die Stille der Natur.
Aber kann sie ihr Glück hier dauerhaft finden und festigen? Will sie so leben?
Ein gutes Buch, das zum Nachdenken anregt. Wie wollen wir leben? Was brauchen wir, was ist überflüssig? Einfach: Wovon wir leben