Berührendes Familiendrama

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anke78 Avatar

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Jake ist fünf Jahre alt und schwer krank, er benötigt dringend eine Spenderniere. Seine Eltern Beth und Michael sind sehr verzweifelt, denn die Untersuchungen haben ergeben, dass sie nicht als Spender in Frage kommen. Beth sieht nur eine Möglichkeit – sie muss sich endlich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen und sich auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater machen. Denn als ihre geliebte Mutter Mary vor kurzem starb, hat sie das Geheimnis um Beths Erzeuger mit ins Grab genommen. Doch bei ihren Nachforschungen erfährt Beth Unfassbares, das ihr Leben verändert. Eine große Rolle spielt hierbei der Unfall eines Minibusses im Sommer 1976, denn viele der Insassen des Unfallfahrzeugs stehen auch in Verbindung zu Beths Leben.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Da ist zum einen die Handlung in der Gegenwart, in der Beth und Michael hoffen, dass für ihren Sohn Jake eine passende Spenderniere gefunden werden kann. Und zum anderen die Handlung in der Vergangenheit im Sommer 1976, als ein mit zehn Personen besetzter Minibus auf dem Rückweg von einem Ausflug in den Strandort Blackpool auf der Autobahn schwer verunglückt. Drei Personen kommen bei dem Unfall ums Leben, eine Person wird schwer verletzt. Und dann gibt es da noch ein kleines Baby, das Petula, eine der Businsassinnen, heimlich zur Welt gebracht hat. Im Laufe des Buches führen schließlich beide Handlungsstränge zusammen.

Das Cover ist sehr schön und ansprechend gestaltet. Man erkannt auch einen Bezug zur Geschichte, da die abgebildete Strandszene sicher den Ort Blackpool darstellen soll, den die Gruppe im Buch besucht.

Der Schreibstil von Kathryn Hughes gefällt mir sehr gut und er lässt sich leicht und flüssig lesen. Auch wenn es sich um eine Familiengeschichte handelt, habe ich diese mit großer Spannung verfolgt. Den verschiedenen Handlungssträngen kann man problemlos folgen und sie nehmen einen auch beide mit. Es gibt auch immer wieder überraschende Wendungen. Die Personen sind alle gut und authentisch beschrieben und ich hatte auch nie das Gefühl, den Überblick zu verlieren, wer jetzt zu wem gehört oder ähnliches. Der Autorin gelingt es, dass man als Leser das Gefühl bekommt, ein Stück weit am Leben der Figuren teilzunehmen und in ihre Geschichte einzutauchen. Ich werde demnächst sicher auch noch Kathryn Hughes‘ vorherigen Roman „Drei Worte Glück“ lesen.

Auch wenn der Schluss im Vergleich zur restlichen Geschichte etwas abfällt, hat mich das Buch doch insgesamt sehr gut unterhalten und daher gebe ich die volle Punktzahl. Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Familiengeschichten lesen!