Süffige Tragikomödie

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sabine Avatar

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Martin Suter beweist in seinem Buch „Wut und Liebe“ einmal mehr, wie gut er es versteht, tragische und komödiantische Elemente in einer Geschichte zu verbinden.

Noah, ein unentdeckter Künstler Anfang 30, lebt mit und von seiner großen Liebe Camilla. Bis diese ihn nicht länger durchfüttern will und ihn verlässt. Als er seinen Kummer in einer Kneipe ertränkt, begegnet er Betty, einer wohlhabenden herzkranken älteren Dame, die vor ihrem Ableben noch eine offene Rechnung begleichen möchte. Sie bietet Noah sehr viel Geld an, damit er den Mann beseitigt, der ihren Gatten auf dem Gewissen hat. Noah wittert eine Chance, Camilla zurück zu gewinnen. Doch ist er bereit, dafür zu töten?

Die Geschichte beginnt recht ruhig, und ich hatte wie immer meine Freude an Martin Suters eleganten Formulierungen, seinen treffenden Charakterisierungen und den realistischen Dialogen. Dann nimmt das Geschehen Fahrt auf, und mit einem Mal ist gar nicht mehr klar, wer hier wen hintergeht. Gegen Ende kam ich mir fast vor wie in einem Karussell wegen der immer neuen Drehungen und Wendungen. Der geschickt angelegte Handlungsverlauf sorgt für Überraschungen und hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht.

Fazit: Ein sehr gelungener, unterhaltsamer Roman. Für meinen Geschmack wird darin jedoch zu oft zuviel Alkohol getrunken.