Suter in Höchstform

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anna.liest Avatar

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Noah, ein sympathischer aber erfolgloser Künstler, hat grade ordentlich an der Trennung von seiner Freundin Camilla zu knabbern. Sie hat ihn verlassen da sie zwar ihn aber nicht das Leben mit ihm liebt. Sie hat keine Lust mehr mit ihrem verhassten Bürojob sein erfolgloses Künstlerleben zu finanzieren.
Emotional angeschlagen begegnet Noah eines Tages Betty, einer vermögenden aber kranken älteren Dame die ihm ein zweifelhaftes Angebot macht. Mit einem Schlag könnten sich Noahs finanzielle Probleme in Luft auflösen und vielleicht kann er sogar Camilla zurüchgewinnen...

In "Wut und Liebe" läuft Martin Suter wieder zu Höchstform auf. Der Schreibstil ist gewohnt unprätentiös und elegant, der Plot clever gestrickt und dabei immer mit einer gewissen leisen Grundspannung dass ich eigentlich jeden Moment mit allem gerechnet habe.
Wenn die Twists dann allerdings tatsächlich kamen war das so plötzlich dass sie mich eiskalt erwischt haben.
Es geht nicht nur um Wut und Liebe sondern auch um Täuschung und Entscheidungen und darum wie weit man bereit ist für die (vermeintliche) Liebe zu gehen.
Auch seine Leidenschaft für Kulinarik, Wirtschaft und Kunst hat Suter wieder gekonnt in seine Story eingearbeitet.

Ganz großes Kino und immer wenn Suter solche Geschichten raushaut merkt man dass seine große Stärke eben seine stand alone Romane sind und er keine Zusammenarbeit mit anderen Schriftstellern braucht.