Wo sind die Grenzen von Wut und Liebe?

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lesespitz Avatar

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Endlich wieder ein neuer Suter. Sei Vorweg gesagt: eine geniale Wucht und sehr zu empfehlen!

„Wut und Liebe“ von Martin Suter hat mich ab Seite 1 gefesselt und ich mochte das Buch auf der einen Seite nicht aus den Händen legen um weiterlesen zu könne, wollte gleichzeitig aber auch vermeiden, dass ich das Buch inhaliere.

Suter hat es wieder geschafft, mich mich seiner direkten, geradlinigen, schnörkellosen Erzählkunst zu überzeugen. In meinen Augen liegt genau hier seine Stärke: Dialoge und Erzählungen werden auf ein Minimum runtergeschraubt. Das heißt, es wird so viel gesagt wie gesagt werden muss, aber nicht zu viel.

Ähnlich verhält es sich in diesem Buch mit den Charakteren. Als Leser weiß man genug über die Charaktere, um sich ein Bild von ihnen machen zu könne, mehr dann aber auch nicht. Die Figuren bleiben somit eher leicht schemenhaft und dennoch fiebert man als Leser mit. Weniger geht es hierbei um Action, vielmehr aber um die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Dynamik zwischen Wut und Liebe.

Das Ende kommt anders als erwartet, für mich leider etwas überstürzt und zu schnell. Da hätte ich mir gerne mehr Zeit gewünscht, um all die Ereignisse langsam zu verarbeiten. Dennoch: es ist ein absolut gelungenes Buch. Tolle Geschichte, tolle Dynamik und ein Ende, welches einem erstmal nicht so schnell aus dem Kopf mehr geht.