Día de los Muertos und Geisterbeschwörungen

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sasa_moon_9 Avatar

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Anmerkung: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

"But with Julian, there was no training involved because he already understood him. It was…easy. Yadriel hadn’t known it could be that painless and simple for someone to see him as he was." (S. 193)

Diese Geschichte stand bestimmt über zwei Jahre auf meiner Wunschliste. Viel zu lange, bis ich sie endlich davon befreien konnte und sie zulegte. Belohnt wurde ich mit einem Buch voller liebenswerter Charaktere und einer leichten und unterhaltsamen Fantasygeschichte.

Das Cover: Hierbei gefällt mir das englische Cover deutlich besser. Am deutschen Cover mag ich, dass einzelne Elemente des Día de los Muertos aufgegriffen wurden, jedoch wurde es mir ein wenig zu chaotisch angeordnet. Das englische Cover überzeugt hingegen mehr, da es eine schöne Illustration der beiden Protagonisten aufweist mit Lady Death im Hintergrund.

Die Handlung: Der Día de los Muertos ist ein sehr wichtiger Tag für Yadriels Familie, da an diesem die Geister der Verstorbenen für einen Tag zurückkehren. Seine Familie besitzt hierbei die Fähigkeit, Geister zu beschwören oder weisen auch Heilkräfte auf. Yadriel möchte endlich in ihre Kreise aufgenommen werden und ein brujo werden, nur gestaltet sich das alles ein wenig schwieriger, da er trans ist und seine Familie denkt, dass er als Junge nicht aufgenommen werden kann. Da beschließt Yadriel kurzfristig zusammen mit seiner besten Freundin das Ritual selbst durchzuführen, als jedoch seine Geisterbeschwörung etwas aus dem Ruder läuft. Plötzlich hat er den ehemaligen Mitschüler, Julian, an seiner Seite, den er bald wieder in das Reich der Toten beschwören soll. Doch bereits nach kurzer Zeit merkt er, dass er diesen Moment am liebsten für immer hinauszögern würde…

Meine Meinung: Der Einstieg fiel mir sehr leicht, was besonders an Aiden Thomas flüssigen Schreibstil liegt. Die Geschichte entwickelt sich sehr schnell und die Lesenden werden gut unterhalten. Mit viel Humor führt Aiden durch die Geschichte und kreiert eine fluffige Young-Adult-Geschichte, bei welcher jedoch die Charaktere deutlich im Vordergrund stehen und der Fantasyanteil eher so nebenherläuft. Während ich die auftretenden Personen sehr gelungen fand, so enttäuschte mich ein wenig das Ganze drumherum. Manches wurde mir viel zu schnell abgehandelt und gerade zum Ende hin ein wenig zu einfach gelöst. Positiv fand ich jedoch, dass ich als cis Person einen intensiven und informativen Einblick in Yadriels Leben als trans Person bekam, welcher gelungen in die Handlung einfließt.

Die Charaktere: Diese besitzen so viel Charisma, Liebe und Dynamik. Ich verfolgte Yadriel und Julian sehr gerne auf ihrem Abenteuer. Die Gespräche der beiden wurden nie langweilig und mich überzeugte jeder Schlagabtausch der beiden. Doch auch Maritza konnte mich mit ihrer fröhlichen und selbstbewussten Art von sich überzeugen.

Fazit: Letztendlich sollte man hier vom Fantasyanteil nicht allzu viel erwarten, da der Fokus doch sehr auf den Charakteren liegt, aber drückt man da ein paar Augen zu, wird man gut unterhalten. Ich vergebe hier 3,5/5 Sternen und eine Leseempfehlung.